KINO IM KOPF | Anno 1998 wurde NILS PETTER MOLVAER mit einem Schlag, genauer gesagt mit seinem Debütalbum „Khmer”, weltbekannt. Der norwegische Trompeter wurde mit Lob überschüttet, bekam den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und die „L.A. Weekly” ernannte „Khmer” gar zum Jazzalbum des Jahres. Dabei hatte Molvaer bereits damals den sicheren Boden des Jazz verlassen und sein Boot zu neuen Ufern getrieben, wie auch sein neues Album „Hamada” einmal mehr beweist.
Der Titel „Hamada” – so werden im arabischen Raum leblose Felswüsten genannt – könnte treffender nicht sein. Dramatische Soundscapes, die an die flirrende Hitze in der Sahara gemahnen, brechen hier an schroffen 70er-Prog-Rock-Gitarrenwänden. Kino im Kopf, akustisches Neuland, selbst für einen Elektro-Jazz-Innovator wie Molvaer selbst (live 2.11. Posthof).