Remembering Lester Young alias “Prez” (1909-1959)

Podcast
Meine Jazzkiste
  • 33 Lester Young
    57:01
audio
57:00 dk.
Louis Armstrong - Ikone des Jazz
audio
57:00 dk.
Sultans of Jazz – Jazz aus der Türkei
audio
57:00 dk.
In Memoriam Paco de Lucia
audio
57:01 dk.
Soulful Christmas – Swingin‘ and Groovin‘ with Santa
audio
57:01 dk.
The Last Turkish Sultans – zu Ehren an Nesuhi & Ahmet Ertegün
audio
57:01 dk.
Grupo Los Santos – Afro-Cuban Jazz vom Feinsten aus New York City
audio
57:01 dk.
Barbara Donald – Trompeterin im Schatten ihrer männlichen Kollegen
audio
57:01 dk.
Ode to Joe – Zawinuls Anfänge als Kapellmeister
audio
57:01 dk.
Mode for Joe – Tribut an Joe Henderson
audio
57:01 dk.
No Coast – Jazz am Rande Amerikas zwischen den Küsten

33. Sendung (Erstausstrahlung: September 2011)

Remembering Lester Young alias “Prez” (1909-1959)

Lester (Willis) Young, gar Prez oder Pres für President genannt, war ein farbiger Tenorsaxophonist, Hipster und Jazz Cat der Sonderklasse. Zudem war er einer der einflussreichen Saxophonisten des Modern Jazz im Übergang von Swing zu Bebop. Seine eigenwillige und originelle Spielweise auf dem Tenorsaxophon markiert auch den Anfangspunkt des Cool Jazz und des kommenden schwarzen Rhythm & Blues und in manchen Belangen sogar den Rock-n-Roll. Charakteristisch waren ­ganz im Gegensatz zum rauhen, kraftvollen Ton von Coleman Hawkins, Illinois Jacquet oder Chu Berry ­ seine schlanke, bewegliche und federleichte Stimme am Horn sowie seine elegante Spielweise im Orchester von Count Basie und anderen Black Swing Bands aus Kansas City während des Zweiten Weltkrieges. Lesters eigenwillige Persönlichkeit, sein unverwechselbarer Stil,­ sowohl im lässigen Auftreten als auch in seiner schlampigen Kleidung,­ gehören zu seinem Vermächtnis mindestens ebenso wie seine coole und typische Spielweise am Horn. Seine enge Freundin Billie Holiday nannte ihn Prez, weil er der König unter den Giganten des Jazz war. Prez bildet bis heute mit Coleman Hawkins und John Coltrane die heilige Dreifaltigkeit der Tenor-Giganten im Jazz. Lester Young beeinflußte schon zu Lebzeiten eine ganze Generation von Spitzen-Nachwuchsmusikern, u.a. Stan Getz, Wardell Grey, Paul Quinchette, Dexter Gordon, Al Cohn, Zoot Sims, Alan Eager und Brew Moore, die er alle liebevoll als seine geistigen Kinder ­ unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer jeweiligen Hautfarbe und ihres Alters ­ bezeichnet hatte. Eine seltsame Ode schrieb Charles Mingus für seinen Kollegen Lester Young kurz nach dessen Tod: Goodbye Pork Pie Hat, und meinte damit Lebewohl, du altmodischer Hut. Der Titel war nicht spaßig gemeint, er beschreibt lediglich Youngs Markenzeichen, einen flachen Filzhut, der aufgrund seiner äußeren Ähnlichkeit mit einem amerikanischen Törtchen bekannt wurde.

Musikbeispiele:

Lester Leaps In (Lester Young), mit Mitgliedern des Count Basie Orchester, rec. L.A. 1946
Midnight Symphony (Lester Young), rec. 1944 aus dem Kurzfilm Jammin’ the Blues
On The Sunny Side Of The Street (McHugh/Fields), mit Mary Bryant (voc), ebd.
Cover The Waterfront (Green/Heyman), mit Nat King Cole (p), rec. L.A. 1945
East Of The Sun (B. Bowman), rec. 1948
Lester’s Be-Bop (Lester Young), mit Joe Albany, Irving Ashby, Red Callender, Chico Hamilton, rec. L.A. 1946
D.B. Blues (Lester Young), mit Vic Dickenson (tb), rec. L.A. 1945
Stardust (Carmichael/Parish), rec. 1952
Lester Swings (Lester Young), rec. 1952
A Foggy Day (George & Ira Gershwin), mit John Lewis Trio, rec. 1951
Slow Motion Blues (Lester Young), ebd., rec. 1951
Fine And Mellow (Billie Holiday), aus: WCBS-TV Show The Sound of Jazz, rec. NYC 1957
They Can’t Take That Away From Me (George & Ira Gershwin), mit Lester Young (cl), rec. 1958
I Can’t Get Started (Vernon Duke/Ira Gershwin), mit René Urtreger, rec. Paris 1959

Gestaltung & Am Mikrofon: Helmut Weihsmann
Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher

Yorum yapın