Luise F. Pusch hat ihre Glossen im Vortrag unter dem Titel „Die Männersprache als komische Alte“ gelesen. Für die Sprachwissenschaftlerin und Begründerin der feministischen Linguistik in Deutschland ist die Männersprache seit Jahrzehnten eine Fundgrube für bissigen Witz und hintersinnigen Humor.
Prof. Dr. Luise F. Pusch hatte die Substantivierung von Verben im Englischen und Deutschen und das italienische Gerundiv erforscht, bevor sie anfing, Absurditäten und Wertungen der Bezeichnungen für Männer und Frauen systemlinguistisch nachzuweisen. Während ihre Aufsatz,- Vortrags- und Glossensammlungen «Deutsch als Männersprache», «Alle Menschen werden Schwestern» und «Die Frau ist nicht der Rede wert» bei Suhrkamp zu wissenschaftlichen Bestsellern wurden, wurde sie wegen ihrer Forderung nach einer «bequemen und gerechten Sprache» von der deutschen Uni-Linguistik geächtet.
Als freie Autorin untersucht sie von ihrem Wohnort Hannover aus am virtuellen Institut für feministische Biografieforschung (http://www.fembio.org/) weibliche Lebenswege: Zu den Früchten dieser Arbeit gehören die Porträt-Anthologien «Wahnsinns-Frauen» und «Berühmte Frauen» sowie der «Frauen-Kalender». In Glossen beschreibt sie die Geschlechter-Paradoxien der Alltags- und Mediensprache – zuletzt «Die Eier des Staatsoberhaupts» (2008), «Der Kaiser sagt Ja» (2009), «Deutsch auf Vorderfrau» (2011), «Die dominante Kuh» (2013) und «Gerecht und Geschlecht» (2014) – Wallsten Verlag.
Eine Veranstaltung von Forum Feministische Zukunft, FIFTITU% und Posthof.
http://www.posthof.at/denkzonen
Die Musik (CC) in der Sendung stammt von: Prana Bindu und Simon Mathewson