Südkorea präsentiert sich bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse als Gastland. Das bietet die Gelegenheit, uns mit einem Land auseinanderzusetzen, in dessen Literatur sich nicht nur spannende Themen finden, sondern auch eine Vielzahl von unterschiedlichen Stilen und neuen literarischen Mustern.
Die Literatur spielt in der koreanischen Öffentlichkeit eine große Rolle. Bemerkenswert dabei ist, dass weibliche Autoren ebenso prominent vertreten sind männliche. Drei Schriftstellerinnen werden im Beitrag vorgestellt.
OH Jung-hee gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen des Landes . Meist steht in ihren Werke das Schicksal von Frauen im Mittelpunkt. In ihrem Roman „Vögel“ beschreibt sie die Geschichte eines 12jährigen Mädchens, das mit ihrem Bruder am Stadtrand von Seoul allein zurück gelassen wird.
Sin Kyongsug ist eine weitere bedeutende Autorin Südkoreas. „Das Zimmer im Abseits“ ist ein autobiografischer Roman, in dem das Leben einer jungen Frau beschrieben wird, die ihre ländliche Heimat verlassen muss um als Fabrikarbeiterin ihr Auskommen zu finden. Eindrucksvoll werden die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen in einem Industrieviertels Seouls beschrieben.
Bae Su-Ah zeichnet in ihren Texten eine postmoderne Grundstimmung nach, die
vor allem für die Jugend Südkoreas typisch ist. In ihrer Erzählung „Ein
Rudel schwarzer Wölfe“ geht es um das Verschwinden eines Wolfgeheges. Auf
geheimnisvolle Weise stehen diese Wölfe mit dem Schicksal ihres verschwundenen Bruders in Verbindung.
Gestaltung der Sendung: Waltraud Zirngast