Bis Ende August kommen die Autos temporär auf das Urfahraner Jahrmarktgelände zurück — bis zu 440 Autos täglich finden im Autokino Platz. Auf der anderen Seite der Donau sollen die Autos temporär weniger werden — der autofreie Hauptplatz wird diesen Sommer Realität. Dazu hat Michael Diesenreither NEOS-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik und Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Markus Hein befragt.
Temporäre und langfristige Nutzung des Jahrmarktgeländes
Ende Mai haben Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) und Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) ihre Pläne für ein temporäres Autokino am Urfahraner Jahrmarktgelände präsentiert. Seit 30. Mai bis Ende August soll es täglich 2 Vorstellungen geben – um 18 und 21 Uhr für jeweils bis zu 220 Autos pro Vorstellung. Knapp 3 Jahre nach der Sperre als Parkplatz kehren somit bis zu 440 Autos täglich auf das Gelände zurück.
Das Projekt wurde von der KOOP, die alljährlich auch beim Krone-Stadtfest ihr Know How unter Bereits stellt, gemeinsam mit dem Kinobetreiber Hollywood Megaplex entwickelt.
Scharfe Kritik am Projekt kam im Vorfeld von NEOS-Gemeinderat Lorenz Potocnik und der Stadträtin Eva Schobesberger (Die Grünen), sowie von der KPÖ Linz. Der Platz mitten im Zentrum von Urfahr direkt an der Donau solle nicht wieder den Autos zur Verfügung gestellt werden. Von Schobesberger wird auch der geringe Tarif, den der Veranstalter für die Nutzung des Areals zahlen muss, kritisiert. Während etwa ein Sommertheater auf dem Jahrmarktgelände für diese Fläche 98.652 Euro für die Dauer von 99 Tagen zahlen müsste, wird das Autokino lediglich 16.395 Euro an Nutzungsentgelt an die Stadt Linz abführen müssen.
Zusätzlich geplante Projekte wie etwa die Linzer Donauinsel oder künftige sonstigen Nutzungs-Ideen für das Marktgelände seien aber mit dem Autokino auch nicht gestorben. Vor einem Jahr wurde die Abteilung Urbanistik der Kunstuniversität Linz von der Stadt Linz und Vizebürgermeister Hein mit einer Nutzungsstudie für das Areal des Urfahraner Marktes beauftragt. Das resultierende Konzept schlug eine ganzjährige Programmierung mit Kunst- und Kulturschaffenden vor, eine Bodenmarkierung für Sportaktivitäten, das Schaffen von Grüninseln, kleine Infrastrukturen für Erfrischungen sowie eine temporäre Wiese über den Sommer. Die ursprünglich geplante Präsentation der Nutzungsstudie Mitte März wurde coronabedingt auf Juli verschoben.
Zu hören sind Interviews mit:
- Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Markus Hein (FPÖ)
- NEOS-Fraktionsobmann und Gemeinderat Lorenz Potocnik
Wann wird der Linzer Hauptplatz dauerhaft autofrei?
Ab Mitte Juli 2020 wird der Linzer Hauptplatz – vorerst testweise – autofrei. Bereits am Wochenende gilt am Linzer Hauptplatz ein zeitlich begrenztes Fahrverbot ab Samstag 18 Uhr. Gesperrt wird im Sommer die Durchfahrt über den Hauptplatz und somit die Zufahrten über Klosterstraße und Rathausgasse. Allerdings gibt es auch im Sommer weiter Ausnahmeregelungen für Busse, Taxis, gewerblichen Lieferverkehr und Anrainer*innen, Hotelgäste und Zufahrten zu den Behindertenparkplätzen sowie zum TIM Mobilitätsknoten der LINZ AG. Warum wird der Hauptplatz nicht dauerhaft autofrei – auch über den Sommer hinaus? Wie sind die angekündigten Begrünungsmaßnahmen am Hauptplatz zu bewerten?
Das derzeitige Projekt mit dem Rollrasen direkt auf den Pflastersteinen und den kleinen Bäumchen in Kübel habe aber nichts mit den langfristigen Begrünungsmaßnahmen am Hauptplatz zu tun. Das sei ein temporäres Projekt des Innovationsbüros des Bürgermeisters.
Zu hören sind Interviews mit:
- Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Markus Hein (FPÖ)
- NEOS-Fraktionsobmann und Gemeinderat Lorenz Potocnik
Moderation: Michael Diesenreither