Nicht erst seit der Entdeckung der DNA im letzten Jahrhundert und der Entschlüsselung um die Jahrtausendwende träumen Menschen davon die eigene Erbinformation zu bearbeiten. Mit jedem neuen Werkzeug, das der Menschheit in die Hände fällt wird sie jedoch wieder auf die Probe gestellt. Großen Chancen stehen unabsehbaren Risiken entgegen. Mit all dem Wissen das in den letzten Jahrzehnten angehäuft wurde, werden jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt.
Sechs Studierende der Medizinischen Universität Innsbruck haben sich im Rahmen der Lehrveranstaltung „Medienberichte und Ethik“ unter der Leitung von Andreas Ritsch mit dieser Fragestellung beschäftigt und werden in dieser Sendung ihre Arbeiten zu folgenden Themen präsentieren:
- Joel Rühle: Stammzellen und Gentherapie – Ein Stoff der krankhaftes Gewebe in vitales, funktionierendes Gewebe zurückführt ohne Narben oder Nebenwirkungen zu hinterlasse – ein Märchen oder sprichst du von der Stammzelle? Ist der Forschungshype um Stammzellen gerecht oder jagen wir einer unerreichbaren Illusion hinterher?
- Patrick Busic: Gentherapie im Mutterleib – Wundermittel oder Menschenexperiment? Gentherapie ermöglicht Heilung lebensbedrohlicher Erkrankungen. Und das noch vor der Geburt. Doch bestehen mögliche Gefahren für Mutter und Kind?
- Ueli Sarnighausen: Evolution ohne natürliche Selektion? Die Zivilisation und moderne Medizin setzen die natürliche Selektion aus. Mit der Genbearbeitung der Keimbahn hat der Mensch seine eigene Evolution in der Hand.
- Pauline Steger: Crispr/CAS Anwendungen beim Menschen
- Nadja Egli: Gendicine – das Wundermittel aus China? 2003 wurde in China Gendicine zur Therapie von Kopf-Hals-Krebs zugelassen und war damit die erste Gentherapie weltweit. Die Entwicklungsfirma SiBiono wirbt mit einer 3mal höheren Rückbildungsrate vom Krebs. Bisher wurde das Medikament aber bei uns nicht zugelassen, warum wird so ein Wundermittel gegen Krebs den Österreichern und Österreicherinnen vorenthalten?
- Lea Holzer: Gene Pharming – über kostengünstige Produktion von Medikamenten in transgenen Tieren bis zum Töten transgener Föten für neue menschliche Organe. Sollen ethische Prinzipien nicht für alle Lebewesen, Tiere wie Menschen gelten?