In zwei Teilen haben wir die Informationen zu Ilse Aichinger in der heuer ersten Sendung für die Hörerinnen und Hörer aufbereitet:
Zunächst einmal spricht die vergleichende Literaturwissenschaftlerin Prof. Ivanovic zu den Hintergründen; sie lehrt an der Universität Wien und ist Autorin zahlreicher Aufsätze und Herausgeberin mehrerer Sammelbände zum Werk von Ilse Aichinger. Einerseits ging Christine Invanovic an einem eigens dafür konzipierten Abend der Frage nach, von wem sich Ilse Aichinger hat inspirieren lassen – da wäre etwa Adalbert Stifter, — andererseits aber auch die Frage, was Ilse Aichinger bei Stifter gelernt hat: und das ist etwas Geheimnisvolles, nämlich das Schauen. Was die vertiefende Betrachtung auslösen kann, auch die Hinwendung an die Sprache und das Bewusstsein, was diese Sprache vermag, das differenzierte Christine Ivanovic schon in dem nur kurzen Ausschnitt ihres Vortrages.
Außerdem hören wir Claudia Lehner, ihres Zeichens wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stifterhaus: sie hat Christine Ivanovic einige Freage zu Ilse Aichinger gestellt. Legendär ist etwa Ilse Aichingers Auseinandersetzung mit dem Schweigen oder mit dem Verschwinden. Andererseits wird der Frage nachgegangen, wie Ilse Aichinger andere Autorinnen und Autoren gelesen hat, etwa erfahren wir, dass der menschlich so noble Josef Conrad für Ilse Aichinger eine Rolle gespielt hat.
Wer aber den schönen Abend mit Christine Ivanovic und Claudia Lehner verpasst hat, hat Ende Februar noch einmal eine gute Gelegenheit die Literatur von Ilse Aichinger in einem besonderen Setting vermittelt zu bekommen:
MUSEUM total im StifterHaus am 25. Februar um 16 Uhr
Ausstellung „Das grüne Märchenbuch aus Linz. Ilse Aichinger (1921– 2016)“: Der Vater war ein im Linzer Kulturleben überaus aktiver Lehrer und Schriftsteller, die Mutter engagierte sich als erste Jugendamtsärztin der Stadt für die gesundheitliche Aufklärung, vor allem von Mädchen und Frauen. Erinnerungen an ihre frühe Kindheit in Linz publiziert Ilse Aichinger erst in ihren späten Jahren. Aber als ihr Hauptwerk entsteht, zwischen 1952 und 1981, ist sie mit ihren Texten in fast 20 Jahrgängen des Literarischen Jahrbuchs der Stadt Linz präsent. Die Ausstellung zeigt Ilse Aichinger aus dem ungewohnten Blickwinkel ihrer Beziehung zu Linz und seinen Autor*innen – an deren erster Stelle Adalbert Stifter steht. Zur Ausstellung erschienen ist ein Katalog und ein Begleitheft.
Weitere Medienformate des StifterHaus sind zu finden:
im Channel StifterHaus auf dorftv
im Podcast Das Arbeitszimmer