Die Viechtau erstreckt sich hauptsächlich über das Gebiet des heutigen Neukirchen bei Altmünster. Die Viechtau war Holzlieferant für die Saline in Ebensee und auch u.a. Fleischproduzent für das Kammergut. Da die Waldarbeit schlecht bezahlt war, hatten viele Talbewohner ein sogenanntes „Sacherl”. Damit ist ein kleiner Bauernhof mit meist nur ein paar (- oft auch nur ein oder zwei Tiere -) Kühen, Ziegen, Schafen und Hühnern gemeint. Oft wurde die Arbeit am Sacherl während der Arbeitswoche allein von den Frauen und Kindern geleistet. Waldarbeiter waren auch noch im frühen 20. Jhdt. während der Woche in einer Holzknechtbehausung und mussten von Montag bis Samstag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten. Die Einführung der 5- Tage-Woche am 1. Mai 1965 brachte eine große Erleichterung. Für Interessierte gibt es mehr Informationen in der Sendung : Berigweiwögschichtn 4 – Hoizknechtgschichtn.
Franz Spiessberger, vulgo Zehninger, erzählt von seiner Kindheit, seiner Familie und dem Leben vor 60 Jahren in der Viechtau. Die Familiengeschichte ist von der Holzarbeit geprägt. Seit er in Pension ist, versucht er im Aurachtal einen „Themenradweg” über die Holzdrift zu initiieren. Vom Taferlklausse bis nach Pinsdorf soll der Radweg führen und die Geschichte der Holzdrift vermitteln. Die Nadasdy-Klause, die Mühlen am Weg und der Holzaufzug in Kufhaus (d/odell im Tiermuseum Höller zu besichtigen), zeugen von den Mühen und dem technischen Können der damaligen Zeit. Und das alles geschah nur, um ausreichend Holz zur Saline nach Ebensee zu bringen.
Musik von der CD „40 Jahre Viechtauer Heimathaus” begleitet das Gespräch.