Zigarre rauchende und Absinth trinkende Intellektuelle, gebildete Diskussionen über Politik, Kunst, Literatur, Philosophie …, Bilder, die für viele der Inbegriff des Salons sind.
Und die Gastgeberin im Mittelpunkt, die Salonière, die klug und charmant durch den Abend führt und das Zusammentreffen zu einem kulturellen Ereignis macht.
Begründet wurde die Salontradition 1610 in Paris von Cathérine Marquise de Rambouillet, der Begriff selbst wurde aber erst im 18. Jahrhundert geprägt. Die ersten deutschen Salons entstanden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, und dort vor allem in Berlin, das – gemessen an der Zahl der Salons – gleich nach Paris rangierte. Im Wien der Zwischenkriegszeit luden Berta Zuckerkandl, Alma Mahler-Werfel und Eugenie Schwarzwald regelmäßig zum ungezwungenen interdisziplinären Ideenaustausch in ihre Salons.
Für Rahel Levin-Varnhagen, eine der ersten und bedeutendsten Berliner Salonièren, war es die „Republik des freien Geistes“. Im Lexikon heißt es etwas nüchterner: „Regelmäßig stattfindendes Zusammentreffen eines literarisch oder künstlerisch interessierten Kreises“.
Salons etablierten sich als halb öffentliche, halb private Kreise, in denen diskutiert und „Gegenwelten“ geschaffen werden konnten, abseits der vorherrschenden Meinung – heute sagt man dazu „Mainstream“. Nicht von ungefähr waren die Salonièren oft gesellschaftliche Außenseiterinnen oder unkonventionelle Frauen.
Vor allem aber waren sie Initiatorinnen, bürgerlich oder aristokratisch, mit ausreichend Zeit für die Geselligkeit, mit Intuition und Sensibilität, einem ausgeprägten Interesse am Gespräch und dem Wunsch nach intellektuellem Austausch.
Ob Lesungen, Ausstellungen oder Auftritte: es ging den damaligen Salonièren und BesucherInnen in erster Linie um das Gespräch. Das war zu einer Zeit, als Frauen geringeren Zugang zu Öffentlichkeit und Bildung hatten. Entsprechend schlief die Salontradition zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder ein: Die Cafés übernahmen vielfach den Platz der Salons.
In Zeiten der Globalisierung bekommen Networking und persönliche Kontakte eine neue Bedeutung. Kulturelles Verständnis und interkulturelle Kommunikationen werden zu wichtigen und mitunter entscheidenden Erfolgsfaktor in einer globalisierten und von wirtschaftlichen Fakten diktierten Welt. Angesprochen werden Personen, die an Kunst und Kultur, sowie Kontakten mit Menschen interessiert sind.
der wiener salon schliesst an die in den 1930er-Jahren nahezu ausgestorbenen Wiener Salon Kultur an, die von Toleranz und Weltoffenheit geprägt waren. Die Wiener Salons waren halböffentliche Räume in denen sich Menschen unterschiedlicher Interessen, Ethnien und Berufen trafen, um sich kennen zulernen und auszutauschen. Besonders bereichernd waren Gäste die sich temporär in Wien aufhielten oder aus anderen Kulturen kamen. Persönlichkeiten wie Peter Drucker, Paul Watzlawick, Heinz von Förster, Sigmund Freud, Gustav Mahler, Gustav Klimt und viele mehr waren gern gesehene Gäste in den Wiener Salons dieser Zeit zu denen zum Beispiel Berta Zuckerkandl, Alma Mahler-Werfel und Eugenie Schwarzwald luden. Es geht die Mär um, dass so manche Ehe und so manches Geschäft in diesen Salons angebahnt wurde. Und ganz wichtig, im Mittelpunkt stand die Gastgeberin – die Salonière – die in diesen halböffentlichen Raum als starke Persönlichkeit die Möglichkeit hatte, Gehör zu finden.
der wiener salon ist eine interdisziplinäre Vernetzung von Künstlerinnen und Künstlern in Österreich, Deutschland, Schweiz und im Osten speziell Prag, Bratislava, Budapest und St. Petersburg, da dieser Kulturraum in unserem Land nach wie vor weitgehend unbekannt ist. Brücken bauen zwischen Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Ländern, Brücken bauen zwischen Künstlerinnen und Künstlern verschiedener künstlerischer Disziplinen und Brücken bauen zwischen KünstlerInnen und dem Publikum:
Ziel ist dem Publikum Künstlerpersönlichkeiten und ihre Arbeit näher zu bringen. Wir suchen Intimität und Auseinandersetzung mit den KünstlerInnen und ihrem Schaffen. der wiener salon ist eine Plattform für Experimente und Begegnungen. Ein kritisches aber geschütztes Experimentierfeld für Künstlerinnen und Künstler zum Ausprobieren neuer Konzepte und Formationen.
Die Besucherinnen und Besucher können Unbekanntes für sich entdecken und mit den KünstlerInnen und Künstler sowie den Gästen diskutieren. Die Salonieren stellen ihre Gäste vor und ermutigen das Publikum zu Diskussionen im großen und kleinen Kreis bei denen gegenseitige Achtung und Respekt gepflegt werden. So erhalten KünstlerInnen direktes Feedback.
In den Neunzigerjahren erlebte der Berliner Salon eine Renaissance. Grund war wohl der Wunsch nach mehr Intimität, angeregtem Austausch mit Gleichgesinnten und Kulturerleben abseits der zahlreichen unpersönlichen kommerziellen „Megaevents“.
Hier knüpft der wiener salon an: Zwischen Wien und Berlin herrschte immer ein reger kultureller Austausch. Viele Wiener Künstlerinnen und Künstler wirkten in Berlin und umgekehrt.
der wiener salon entstand 2002 aufgrund eines Besuches Gründerin und Salonière Christine Reiterer beim ersten Schönen Salon in Berlin. Zuerst entstand die Idee, Künstlerinnen und Künstler aus Wien in Berlin zu präsentieren. Und weil es am 23. November 2002 in Berlin so schön war, wollten wir diesen für uns alle unvergesslichen Abend, dem Wiener Publikum nicht vorenthalten. So präsentierte sich der wiener salon dem Wiener Publikum erstmals am 15. Februar 2003.
Private und berufliche Netzwerke und Netzwerker:
- Menschen jeden Alters, jeder Herkunft, jeden Berufes, die an Kunst und Kultur interessiert sind, die Kontakt zu gleich gesinnten sowie Kunst- und Kulturschaffenden suchen.
- Menschen die gerne neue interessante Menschen kennen lernen und Kontakte knüpfen wollen und nicht den Mut haben fremde Menschen direkt anzusprechen.
- Unkomplizierte Menschen mit Niveau, die gerne neues, unbekanntes in angenehmer Umgebung entdecken wollen.
- Agenturen, VeranstalterInnen, Kunst- und Kulturmanager die neue Talente und Programme entdecken wollen.