Veit und Tobias unterhalten sich in einem immer genau 10 Minuten langen „Podcast zum eigenen Lesen“ über die jeweils eigene Leseerfahrung zu einem bestimmten Buch. Eigenes Lesen ist zunächst einmal ein Lesen, das sich an eigener Leseerfahrung orientiert — und nicht an der irgendwelcher Rezensionen, Zusammenfassungen oder sonstiger Besprechungen. Insofern will unser Podcast „Mein schwules Buch“ auch nicht als Anempfehlung von guten, wichtigen, herausragenden oder sonst wie besonderen Titeln verstanden werden, sondern als Gespräch über die eigene Leseerfahrung von Tobias und Veit. Diese Leseerfahrung soll andere zu eigenem Lesen — und eigenem Verständnis ermuntern. Dann ist aber „eigen“ auch ein uraltes Codewort für schwul. „Der Eigene“ war eine mutige und wichtige Schwulenzeitschrift, Marita Keilson-Lauritz hat ein wichtiges Überblickswerk über Literatur und Kritik am Anfang der Schwulenbewegung „Die Geschichte der eigenen Geschichte“ betitelt. Denn: Schwule leben anders — lesen also auch anders, verstehen mitunter den gleichen Text anders als ihre heterosexuellen Freunde. Selbstbestimmtes schwules Lesen ist darum Eigenes Lesen. So soll also der «Podcast fürs Eigene Lesen» zu einem selbst bestimmten und schwulen Lesen ermutigen — unsere Gespräche, also der Podcast verstehen sich hierzu als Anregungen.

Zu den Gesprächspartnern:

Veit ist seit vielen Jahren als Aktivist mit der Wiener Schwulen- und Lesbenszene bestens vertraut. So manche Entwicklung in der Community ist auf seine Initiative oder Mitwirkung zurückzuführen. Er ist aber auch Buchhändler aus Leidenschaft. Mit diesem Hintergrund begegnet er den SchriftstellerInnen und AutorInnen in Augenhöhe. Er ist regelmäßiger Mitgestalter der Sendereihe „Berggasse 8“.

Tobias ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und leitet als Oberarzt das psychiatrische Krisenzentrum „Atriumhaus“ in München. Er ist gefragt als Dozent und Leiter von Seminaren zu psychiatrischen Themen, insbesondere im Querschnittsbereich zwischen Psychiatrie und Philosophie/ Theologie. Neben seinen vielfältigen Tätigkeiten ist er ein begeisterter Leser, insbesondere der Literatur, die sich mit schwulen Themen beschäftigt. Für die Sendereihe „Mein schwules Buch“ treffen sich beide, der eine in Wien, der andere in München, in einer Gesprächsschaltung.

Produktion und Leitung der Sendereihe: Peter Supp