MEDIALER UNGEHORSAM
«Frühere Aktionsformen „zivilen Ungehorsams» wie etwa konventionelle Straßendemonstrationen verlieren im multimedialen Zeitalter an Attraktivität; symbolisch inszenierte, d.h. medial verwertbare Aktionen (etwa Versuche, die olympische Flamme auszulöschen) gewinnen an Bedeutung. Die neuen Medien, vor allem das Internet, ermöglichen Bürgerinitiativen, Vereinen und Einzelpersonen, ihre Anliegen nicht nur schriftlich, sondern auch per Audio und Video zu verbreiten, indem sie das Internet nutzen, um sich zu organisieren und zu präsentieren.
Alte wie neue Medien haben allerdings ambivalente Funktionen: Einerseits fördern sie z.B. einen neuen medialen Exhibitionismus. Aber auch die Opfer von reißerischen und erfundenen Medienberichten setzen sich mittels medialer Aktionen zur Wehr; die Opfer von Internet-Betrug werden per Internet beraten. Künstlerinnen betreiben „culture jamming», d.h. schalten ganz legal „subversive» Inserate oder Werbespots. Viele Aktivitäten (etwa Open Access im Bereich der Wissenschaften) finden jedoch in einer juristischen Grauzone statt.»
So der Einladungstext zum Workshop MEDIALER UNGEHORSAM, veranstaltet am 8. und 9. Mai vom Kulturinstitut der JKU in deren Reihe zu Zivilem Ungehorsam.
Eine Sendung zum Workshop, mit Interviewbeiträgen von TeilnehmerInnen und ReferentInnen.
Eine Sendung von Daniela Fürst