Reinhard Kaiser Mühlecker hat für seinen ersten Roman „Der lange Gang über die Stationen“ den Buchpreis 2009 der Arbeiterkammer Oberösterreich und des Brucknerhauses bekommen.
In einem Gespräch anlässlich der Preisverleihung am 20. Oktober in Linz spricht Reinhard Kaiser Mühlecker über sein Buch, über das Schreiben und über seine Beziehung zum Leben und zur Natur.
»Meine Frau war zu mir gezogen. Sie kam nicht aus der Gegend, sondern von weiter her, und diese Umgebung hier war ihr noch recht neu und unbekannt. Sie war zu mir gezogen, und da, ganz am Anfang, war alles noch so einfach.« Diese Sätze stehen am Anfang des ersten Romans des jungen österreichischen Autors Reinhard Kaiser-Mühlecker. Scheinbar nüchtern berichtet ein Mann von sich. Er ist noch nicht lange verheiratet mit einer Frau aus der Stadt, lebt mit ihr und seinen Eltern auf dem Hof der Familie, den er übernommen hat und bewirtschaftet. Diese Geschichte erzählt von zwei Menschen, die sich sehr nahe sind, zwischen denen aber immer mehr Fragen auftauchen, die unbeantwortet bleiben. Immer weniger versteht der Mann, was passiert, immer mehr hat er das Gefühl, dass die Entwicklungen ihm entgleiten. Eigentümlich ergreifend ist dieser Bericht, der ohne jede Interpretation auskommt, nichts erklärt, einfach nur beschreibt.
Reinhard Kaiser-Mühlecker wurde 1982 in Kirchdorf an der Krems geboren und wuchs auf dem elterlichen Hof in Eberstalzell, Oberösterreich, auf. Er studierte Landwirtschaft, Geschichte und Inter-nationale Entwicklung in Wien. Als Literat war er 2007 Stipendiat des Herrenhauses Edenkoben. 2008 debütierte er mit dem Roman Der lange Gang über die Stationen, für den ihm unter anderem der Jürgen-Ponto-Literaturpreis und das Hermann-Lenz Stipendium verliehen wurde.
Das Buch „Der lange Gang über die Stationen“ von Reinhard Kaiser-Mühlecker ist bei Hoffmann und Campe erschienen.