Wegstrecken, Folge 132, 17.11.2009
In der Sendung wurden vorab die neuen Schienenfahrpläne im Großraum OÖ detaillierter vorgestellt sowie die Eckpunkte des neuen Schnellzugkonzeptes der ÖBB auf der Westbahn erörtert.
Vorweg: Auf den Regionalbahnen bzw. im Regionalverkehr gibt es sowohl erfreuliche Veränderungen als auch schlechte Nachrichten, Angebotserweiterungen stehen Einstellungen des Schienenverkehrs – vor allem auf der Haager Lies – gegenüber. Und auf der Mühlkreisbahn zuckelt man mit theoretisch gutem Angebot weit zurück ins vorige Jahrhundert.
Eine Bestandsaufnahme der Wegstrecken-Redaktion.
Ausblick auf die Preiserhöhung bei den Fahrpreisen im OÖ Verkehrsverbund mit 1.1.2010.
Richtigstellungen, Anmerkungen und inhaltliche Verfeinerungen:
In der Sendung war infolge Betriebsblindheit und nicht ausreichender Vorbereitungszeit zweimal ohne nähere örtliche Hinweise von der Donau-Ufer-Bahn die Rede: Vorerst ging es um die Einstellung des Personenverkehrs zwischen Sarmingstein und Spitz an der Donau, wo ab 13.12.2009 nicht einmal mehr der SchülerInnenverkehr zwischen Emmersdorf und Krems auf der Schiene stattfindet. Auch die
saisoniert geführten Erlebniszüge zwischen Linz und Krems gehören somit der Vergangenheit an. Eine
der schönsten Eisenbahnstreckenabschnitte wird nicht mehr befahren. Die mit dem Neuen Austro Takt
1991 vorgenommene Vertaktung der gesamten Strecke St. Valentin – Krems mit entsprechendem täglichem Angebot wurde in späteren Jahren schrittweise zurückgenommen, bis nur mehr ein Erlebniszugpaar und eine völlig heruntergekommene Strecke übrig geblieben war. Der Landstrich von Strudengau bis zum Eingang in die Wachau ist noch ein Stück mehr zur Ödnis im ÖV verkommen.
(Restangebot siehe Fahrplanbild 811)
Der erste, vorwiegend oö. Abschnitt der Donau-Ufer-Bahn (St. Valentin – Sarmingstein; Fahrplanbild 133) verdient eigentlich erst ab Dornach – vor Grein – seinen Namen. Dieser Abschnitt ist zumindest derzeit nicht von Einstellung bedroht und wird überwiegend taktmäßig befahren. Neben der in der Moderation angesprochenen Änderung im Abendverkehr (REX ab Linz 20.35 nicht mehr täglich, Mo-Fr wenn Werktag Umsteigeverbindung über St. Valentin) macht sich der Entfall der Erlebniszüge vor allem im Hinblick auf die Radmitnahme, aber auch in Bezug auf den Wegfall einer späteren Direktverbindung nach Linz bemerkbar. Radmitnahme für größere Gruppen ist nicht mehr unkompliziert möglich, auch wenn an A (Mo-Fr wenn Werktag) noch ein Zugpaar mit Lok und Waggons und Gepäckabteil in der Relation Grein-Bad Kreuzen – Linz verkehrt.
In Richtung Linz verkehrt dieser Zug allerdings bereits um 6.01 ab Grein-B.K. und in der Gegenrichtung
(Linz ab 16.02, Mauthausen ab 16.29) wird sich die Freude über 40 Fahrgäste mit Fahrrädern, die in Mauthausen zusteigen wollen, bei PendlerInnen und Zugbegleitpersonal in Grenzen halten.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, warum nicht zwischen Mauthausen und Grein eigene Radzüge entsprechend dem Vorbild im Drautal zwischen Lienz und San Candido/Innichen eingesetzt werden,
wäre auch eine schöne Geste gegenüber den vielen italienischen BesucherInnen des Konzentrationslager Mauthausen, die mit Fahrrad unterwegs sind und die Strecke nach Grein mit
dem Zug abkürzen wollen.
Zu „insidermäßig“ war mein Hinweis auf die de facto-Einstellung des Personenverkehrs auf der Schiene durchs Gesäuse. Also: Das Gesäuse ist ein Gebirgsabschnitt im steiermärkischen Ennstal zwischen
Admont und Hieflau. Schon seit September verkehrt ab Kleinreifling bzw. Weißenbach-St. Gallen bis
Selzthal nur mehr ein Zugpaar an Wochenenden und Feiertagen. Der Rest wird mit Bussen abgewickelt, die Qualität der Ersatzbeförderung ist umstritten, Selzthal als Bahnknotenpunkt wird von den Bussen nicht bedient, dafür muss – auch Richtung Linz oder Graz – in Liezen umgestiegen werden, was die Reisezeit deutlich verlängert, ggf. kann aus/Richtung Kirchdorf und Linz schon in Ardning umgestiegen werden.
Kleinreifling im oö. Ennstal wird von Amstetten (Fahrplanbild 130) sowie von St. Valentin und Steyr kommend entlang der Enns (Fahrplanbild 131) weiterhin regelmäßig erreicht und dient auf den genannten Strecken vorwiegend als End- bzw. Ausgangsbahnhof für die Rückrichtungen. Nur wenige Züge fahren in entgegen gesetzter südlicher Richtung im Ennstal bis Weißenbach-St. Gallen weiter bzw. kommen von dort. Und darüber hinaus, Richtung Hieflau, Gesäuse und Selzthal verkehrt nur mehr das berühmt berüchtigte „Erinnerungspaar“.
Nach der Haltestelle „Kummerbrücke“ – im Gesäuse – und dem Bahnhof Schönau an der Enns verschwinden nun auch die Bahnhöfe Landl und Großreifling aus dem Fahrplanbild, diese werden
vom verbliebenen Zugpaar nicht mehr bedient.
Korrektur: D 966 nach München – mit Wagensatz bereits ab Kleinreifling an Werktagen – verkehrt
natürlich ab Garsten (da ist mir Steyr dazwischen gekommen).
Eine Richtigstellung bzw. Verfeinerungen zu meinen in der Sendung aus dem Gedächtnis abgerufenen Informationen über den Schnellzugverkehr auf der Westbahn Wien – Salzburg. ÖBB-IC gibt es je einmal über Salzburg hinaus bis/ab Klagenfurt bzw. nach Innsbruck über Zell am See. Was sonst über Salzburg hinaus Richtung Villach bzw. vor allem Richtung Innsbruck verkehrt, ist wenigstens ÖBB-EC.
Meine Behauptung, es gäbe ÖBB-IC von Wien nach Bregenz, war also falsch. Allerdings verkehren
ab 13.12. ÖBB-EC-Zugpaare nach Innsbruck bzw. Bregenz, die zwischen Wien und Salzburg tatsächlich alle IC-Halte bedienen, insofern war meine Aussage zwar hinsichtlich der Zuggattung
eindeutig falsch, jedoch angesichts der Halte durchaus nicht abwegig.
Von den zwei eingangs genannten Ausnahmen abgesehen, verkehren ÖBB-IC bzw. IC nur zwischen
Salzburg (bzw. Attnang, Linz) und Wien.
Die nächste Folge der Wegstrecken wird am 15.12. auf Sendung gehen, mit weiteren Infos – zu Busfahrplänen, Stadtverkehren und Eisenbahn österreichweit.