Die Spielstätte Eisenhand des Landestheaters steht in der aktuellen Saison unter dem Motto „Lustspiel”, dabei werden die Rollendefinitionen von Frau und Mann hinterfragt.
Franz Huber, Chefdramaturg des Landestheaters, Sebastian Hufschmidt, männlicher Hauptdarsteller in Heiner Müllers Schauspiel „Quartett”, und Verena Koch, weibliche Hauptrolle in „Quartett” und Regisseurin von „Savannah Bay”, sprechen in einem Interview über die beiden Stücke und im Speziellen über die Spielstätte Eisenhand.
Savannah Bay
Das Stück handelt von einer alternden Schauspielerin, die beinahe alles vergessen hat – alles außer Savannah Bay, den Ort einer großen leidenschaftlichen Liebe, den Namen der verstorbenen Tochter.
Die Schauspielerin Madeleine erinnert sich erst allmählich wieder an ihren Beruf und an ihr vergangenes Leben. Als Geburtshelferin ihrer Erinnerungen tritt eine junge Frau auf, die in Dialogen ihre Vergangenheit wieder in die Gegenwart holt.
Inszenierung
Verena Koch
Besetzung
Madeleine
Silvia Glogner
Junge Frau
Gunda Schanderer
Heiner Müller
Quartett
Nach dem Briefroman Gefährliche Liebschaften
von Choderlos de Laclos
Die Marquise de Merteuil erwartet ihren einstigen Liebhaber Vicomte de Valmont. Das körperliche Begehren ihrer Beziehung ist dem Diskurs über Liebe, Sexualität, Affären und Intrigen gewichen. Im Rollenwechsel vollführen beide ein lustvolles und schmerzhaftes Spiel der Verführung und Erniedrigung. Ein Spiel im Spiel entwickelt sich, das tödlich endet: In der Rolle der von ihm verführten Präsidentengattin Tourvel stirbt Valmont an dem Gift, das ihm Merteuil reicht. Ein Trümmerfeld der Begierden und Leidenschaften, die nicht erlöst werden.
Inszenierung
Peter Wittenberg
Raum
Florian Parbs
Kostüme
Ute Lindenbeck
Dramaturgie
Franz Huber
Besetzung
Merteuil
Verena Koch
Valmont
Sebastian Hufschmidt
Sendungsgestaltung: Hannelore Leindecker