In der Mai-Sendung hören Sie einen Vortrag, den der in Berlin und Kopenhagen lebende Kurator und Kritiker Simon Sheikh am 5. März 2010 im Künstlerhaus Büchsenhausen abgehalten hat. Unter dem Titel „A Conceptual History of Exhibition-Making” – zu Deutsch: Eine Ideengeschichte des Ausstellungsmachens” sprach er über Typologien von Ausstellungen seit Ende der 1980er Jahre sowie deren Geschichte und Valenz als Medium der zeitgenössischen Kunst. Simon Sheikh schreibt: “Seit 1989 haben wir in Europa, ob nun im ehemaligen Westen oder im Osten, nicht nur (geo)politische und kulturelle Veränderungen erlebt, sondern auch ein erneut aufflammendes Interesse an dem Format Ausstellung als hauptsächlichem Vehikel der zeitgenössischen Kunst, sowohl was Präsentation als auch was Produktion betrifft – der Ausstellung als Medium. Aus diesem Grund müssen wir uns fragen, was uns eine Geschichte der Ausstellungen nicht nur über Kunst zu sagen hat, sondern auch über Geschichte an sich, darüber, wie sie geschrieben und gelesen, umgeschrieben und neu gelesen wird. Der Vortrag befasst sich mit einigen Beispielen, sowohl kanonischer als auch nicht-kanonischer Natur, um zu skizzieren, wie eine Typologie der Ausstellungen erstellt werden muss, aber auch um zu untersuchen, was ausstellerische Artikulationen innerhalb ihrer Parameter und Strategien lesbar und übersetzbar, d.h. letztendlich erfolgreich oder nicht erfolgreich, macht.” (Übersetzung aus dem Englischen: Daniel Ostermann)
Simon Sheikh ist freischaffender Kurator und Kritiker und lebt in Berlin und Kopenhagen.