„70 Jahre Bürgerkrieg – Kampf für Demokratie und Menschenrechte in Kolumbien“ hieß das Thema beim ersten Club O2, veranstaltet vom Kulturverein O2 im Rossstall Lambach im März.
Luis Fernando Sepulveda Mendez ist1999 aus Kolumbien nach Wien geflüchtet und lebt seit nicht ganz zehn Jahren in Lambach. Er betreut beim Kulturverein O2 das Spanisch-SprachCafe.
Luis und seine Frau Claudia waren in Kolumbien u.a. bei der kommunistischen EPL aktiv.
Ab 1987 sahen sie sich gezwungen, im zivilen Untergrund aktiv zu sein – und bald als Guerrilla-KämpferInnen. Nach der Waffen-Abgabe der EPL und einiger anderer linker Gruppen 1990, resozialisierten sie sich in der Gesellschaft. Luis Sepulveda gründete eine Baufirma und wechselte bald in ein staatliches Programm, das Ex-PartisanInnen bei der Jobsuche unterstützte.
Ende der 1990er wurden Claudia und Luis Sepulveda vom Geheimdienst verfolgt und suchten Hilfe beim Roten Kreuz. Nach über einem halben Jahr als Binnenflüchtlinge flohen sie mit den beiden gemeinsamen Kindern Luisa und Miguel nach Wien, wo sie im zweiten Anlauf einen positiven Asylbescheid erhielten.
Wir hören in dieser KUPFradiosendung Ausschnitte aus dem Gespräch von Luis Sepulveda mit Szillard Zimányi vom Kulturverein O2 und erhalten so einen Einblick in das Leben und den Alltag eines Freiheitskämpfers in Kolumbien in den 1980er und 1990er Jahren.
Die Musik zur Sendung kommt von der kolumbianischen Band Doctor Krapula.