In dieser Schallspurensendung geht es um die Vorbereitungs- und Aufbauarbeiten für den Sendebetrieb, der am 17. August 1998 um Mitternacht aufgenommen wurde. Nachdem im November 1997 der positive Lizenzbescheid erteilt wurde, mussten neue Räumlichkeiten gefunden und unter Mithilfe vieler renoviert und adaptiert werden — im März 1998 erfolgte der Umzug von der Rembrandtstraße (1020) in die Schubertgasse (1090). Man begann nun intensiv mit der Kontaktierung von interessierten Personen und Organisationen und einem umfangreichen Schulungsbetrieb. Der Sendeplan nahm langsam Formen an, beim gemeinsamen Radiodschumschen (oder auch Tschumsen?) im Gasthaus Lechner wurden Nullnummern gemeinsam angehört und an den Sendungskonzepten gefeilt. Die Senderstandortfrage wurde dank eines glücklichen Zufalls vom AKH hin zum Donauturm verlagert und dank der staatlichen RÜST und einer kleinen Senderbaufirma aus St. Pölten konnten auch die notwendigen Leitungen und technischen Bauten zeitgerecht abgeschlossen werden. Und schliesslich knallten am 17.8.1998 um Mitternacht die Korken und nach einem Signalton, dem Vorlesen des Bescheids ging ORANGE 94.0 mit dem Opus 22 von Anton von Webern ganz entgegengesetzt der musikalischen Programmierung aller kommerziellen Radios bis dahin (und auch danach) on air. Radioaktivist_innen und Radiomacher_innen erzählen von diesen arbeitsreichen und intensiven Monaten.
Sendungsgestaltung: Margit Wolfsberger
Musikhinweis: Quartett für Klarinette, Saxophon, Klavier und Violine, Op. 22 (1928-1930) — Darbietung: Charles Rosen — Klavier, Daniel Majeske — Violine, Robert Marcellus — Klarinette, Abraham Weinstein — Saxophon; Leitung: Pierre Boulez