In dieser Ausgabe der genderfrequenz geht es um das Thema Erinnern und damit verbunden auch um das Vergessen. Der November und insbesondere der 9. November ist der Tag der Erinnerung an die Novemberprogrome gegen die jüdische Bevölkerung vor 75 Jahren und den Beginn des NS-Terrors in Österreich.
In der Vokabelminute werden die Begriffe „Novemberprogrome” und „Reichskristallnacht” erklärt.
An wen und wie eigentlich erinnert wird diskutieren wir mit unserer Studiogästin Gundi Jungmeier, Mitarbeiterin der Ausstellung „Der Tempel brennt”, über die Grazer Autorin Mela Hartwig, die bis Juni in der Steiermärkischen Landesbibliothek zu sehen war.
Mela Hartwig mußte als jüdische Autorin 1938 aus Graz fliehen und emigrierte mit ihrem Ehemann nach London. Mittlerweile wird Mela Hartwig als bedeutsame österreichische Autorin der literarischen Moderne und als feministische Literatin erkannt, war aber lange Zeit vergessen.
In Graz wurde sogar eine Straße nach Mela Hartwig benannt, allerdings mit ihrem verheirateteten Namen „Mela Spira”. Wir sprachen mit Daniela Grabe, Grüne Gemeinderätin und Frauensprecherin über die Umstände der Straßenbenennung.
Außerdem gibt es ein Interview mir Sarah Lintschnig, die 2012 ihre Masterarbeit „Über die (Un-)Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum – topografische Bezeichnungen in Graz” geschrieben hat.