dnp13 Vorträge: #1 Yussi Pick – Wie politische Kampagnen Daten nutzen (könnten) & #2 Digitale Offenheit messen Der Digitale Offenheitsindex
Wie politische Kampagnen Daten nutzen (könnten)
Glaubt man der medialen Berichterstattung gewann Obama die Wahl ausschließlich auf Grund seiner Datenoperation. Auch wenn diese Darstellung überzogen ist – seit seinem Wahlsieg ist „Big Data“ auch in der politischen Kommunikation angekommen.
Doch wie sah Obama’s Datenkampagne wirklich aus und was versuchen Parteien hierzulande davon zu lernen? Kampagnen Experte Yussi Pick gibt einen Überblick über die Rolle von Daten in der Politik und dem Spannungsverhältnis von effizientem Zielgruppentargeting und Datenschutz.
Vortragende/Vortragender:
Yussi Pick
Kurzbio:
Mag. Yussi Pick, M.A. ist Managing Partner von Pick & Barth Digital Strategies und Autor des Buchs „Das Echo-Prinzip. Wie Onlinekommunikation Politik verändert“. Das US-Branchenmagazin „Campaigns & Elections“ kürte ihn im Juni diesen Jahres zum „Rising Star“ der Kampagnen- und Kommunikationswelt.
Vor seiner Rückkehr nach Österreich lebte er mehrere Jahre in den USA: Er war Director for Online Strategies bei Blueprint Interactive in Washington, D.C., wo er Wahlkampagnen und NGOs im Bereich Online-PR, Online Organizing und Online Advocacy beriet. Die von ihm im Mid-Term-Wahljahr 2010 betreute Volksabstimmungs-Kampagne „No on Prop 23“ in Kalifornien wurde von der American Association of Political Consultants als „Best of Social Media“ ausgezeichnet.
Während seines Studiums der Politischen Kommunikation in Washington, D.C. arbeitete er unter anderem bei Joe Trippi, dem Online Campaigning Pionier und Wahlkampfmanager von Howard Dean im Präsidentschaftswahlkampf 2004.
Yussi Pick ist Externer Lektor an der Universität Wien und anderen Institutionen.
Links (Blog, Twitter, …):
www.echoprinzip.at
www.twitter.com/yussipick
Quelle: https://dnp13.unwatched.org/content/wie-politische-kampagnen-daten-nutzen-k%C3%B6nnten
#2
Social Media Monitoring – geht das ethisch richtig?
Wer kennt es nicht, die Illustration der Wege von Malte Spitz, aufgezeichnet durch seine telekommunikativen Verbindungsdaten und präsentiert in „Die Zeit“ Online (http://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten)?
Doch es waren nicht die Verbindungsdaten, sondern erst die Social Media Beiträge, die das Profiling zu Malte Spitz so schön rund gemacht haben. Denn die Zeichen der Zeit stehen auf eine Beobachtung dessen, was die Menschen von sich aus öffentlich im Netz preisgeben.
Die Online Kommunikation zu einem Thema zu beobachten ergänzt traditionelle Formen der Meinungsforschung, wie Umfragen und Fokusgruppen, um eine Möglichkeit, ungefiltert die Meinungen und Äußerungen systematisch zu erfahren. Nach Melanie Arens und Silke Henseler (2010) begründet sich “[d]ie Relevanz dieser Quellen [..] aus der Tatsache, dass es sich um öffentlich zugängliche, unaufgeforderte und dadurch sehr authentische Meinungsäußerungen [..] handelt.” (gl. S. 218, Patrick Brauckmann HG) “Zudem können im Internet veröffentlichte Verbrauchermeinungen reputationsrelevante Diskussionen auslösen.” (vgl. S.218 Patrick Brauckmann). Wobei die „Verbrauchermeinung“ auch für politische Gruppen interessant sein kann.
Gesammelt wird, was veröffentlicht wird. Denn anders als bei Vorratsdaten, können sie nicht nur von wenigen gesammelt werden. Verbindungsdaten hat nur die Provider-Stelle. Social Media Beiträge haben alle. Der Weg von der Meinungsforschung zur „detektivischen“ Meinungsforschung mit persönlichen Profilen von BloggerInnen und Twitteratis ist dann nicht mehr weit.
Die Alternative kann sein, wenn es die Daten schon gibt, sie zumindest so breit als möglich zu kommunizieren. Wie so eine Meinungsforschung aussehen könnte, soll in dieser Diskussion skizziert werden. Wie auch immer jedoch das Modell aussieht, es wird Rücksicht nehmen müssen auf die Inhalte, die die Menschen bereit sind
● auf Facebook zu teilen,
● auf Twitter zu senden,
● bei Google+ zu verbreiten.
Das ist eine Herausforderung.
datenwerk innovationsagentur GmbH
Vortragende/Vortragender:
Wolfgang Zeglovits
Foto:
Kurzbio:
Wolfgang Zeglovits, Mag., MSc, studierte Psychologie an den Universitäten Wien und Montpellier sowie New Media, Information and Society an der London School of Economics and Political Science.
Seit 2006 ist er Geschäftsführer bei datenwerk innovationsagentur GmbH. Zudem ist er Lehrbeauftragter an den Universitäten Wien und Frankfurt.
Wolfgang Zeglovits beschäftigt sich mit Innovationsforschung und ist Experte für Usability und Social Media Monitoring.
Links (Blog, Twitter, …):
@internetmicki
Quelle: https://dnp13.unwatched.org/content/social-media-monitoring-%E2%80%93-geht-das-ethisch-richt