telex #43 – zum ersten todestag von aaron swartz und 30c3

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TELEX — servusFM
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kommentar zum 30. chaos communication congress und zum ersten todestag von aaron swartz.

Am 11. Jänner jährt sich Aarons Freitod zum ersten Mal. Er war 26 Jahre. Aaron war Programmierer, Hacker und Aktivist für offenen Zugang und gegen Restriktionen im Internet. Nachdem er im Alter von vierzehn am RSS-Standard mitgeschrieben hat, sich um die Maschinen-Lesbarkeit der Creative-Commons-Lizenz (mit-) angenommen und an Reddit mitgearbeitet hat, ließ er sich von Reddit auszahlen, um mit seinem Vermögen die Aktivismus-Plattform “Demand Progress” zu finanzieren.
Das erste Mal kam er für die Veröffentlichung von juridischen Papieren, die bereits in der public domain waren, in Konflikt. Die Datenbank PACER funktionierte nach einem Bezahl-System, und Aaron hat 20 % der Papiere gegen Entgelt heruntergeladen und der aktivistischen Plattform RECAP zu Verfügung gestellt. Nach kurzer Zeit stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein.
2011 hat Aaron Millionen Zeitschriften-Artikel aus der wissenschaftlichen Datenbank JSTOR heruntergeladen. Artikel der JSTOR-Datenbank sind kostenpflichtig, am MIT-Campus jedoch frei verfügbar. Aaron hat den Rechner in einem Kammerl des Massachuset Institute for Technology aufgestellt, und ans Netz gehängt. Für dieses ihm zu Lasten gelegte “Verbrechen” warteten bis zu 35 Jahre Haft auf Aaron nach dem „Computer Fraud and Abuse Act“ für unauthorisierten Zugriff. Während wir nicht wissen, was Swartz mit den Artikeln im Sinn hatte, so ist doch die Frage der Verhältnismäßigkeit von Verbrechen und Strafe mehr als fragwürdig. Er fand sich in einer Situation, welche die Ungerechtigkeit der U.S. Amerikanischen Computer-Gesetzgebung und deren Strafausmaße unter Beweis stellt. Wie auch Lawrence Lessig in seinem Blogeintrag „The Prosecutor as Bully“ feststellte: Aarons Handlungen waren die eines politischen Aktivisten, und in der physischen Welt wäre er für unbefugten Zutritt belangt worden, anstatt eine mehrjährige Haftstrafe auf sich nehmen zu müssen.

Danach folgen Ausschnitte von Vorträgen von einem hack_erinnenkongress, der zwischen 27. und 30. dezember 2013 in Hamburg stattgefunden hat.

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