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dérive – Radio für Stadtforschung
  • derive_36_Radiomaten_20140603
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Radio dérive auf den Spuren der RadiopionierInnen der 20er Jahre.

Als Reportage mit Originaltönen, Zeitzeugenstimmen und Musik aus den 1920er Jahren, spürt Radio dérive anlässlich des 13. Kulturfestivals SOHO in Ottakring den Anfängen des Radios in Österreich nach.

Vor rund 90 Jahren war Radio eine absolute Neuheit, der sich österreichweit vor allem die ArbeiterInnenschaft mit Begeisterung widmete. Ohne Zutun der sozialdemokratischen Parteiführung entstand rasch eine Bottom-up-Bewegung, die sich – ähnlich der österreichischen Siedlerbewegung – dem selbstermächtigten Umgang mit dem Radiobetrieb verschrieb. In den folgenden zehn Pionierjahren des Rundfunks begegnete der 1924 gegründete Freie Radio-Bund (später Arbeiterradiobund, kurz ARABÖ genannt) den technischen und ökonomischen Herausforderungen mit einer genossenschaftlich organisierten Hilfe zur Selbsthilfe. Der Rundfunk soll als demokratisches Kommunikationsmittel der Massen dienen.

Solche Ansprüche waren zu dieser Zeit keinesfalls selbstverständlich. Denn so rege das Interesse und der Einsatz der ArbeiterInnen an der Teilhabe am neuen Medium war, so wenig spiegelte sich ihre Wirklichkeit in dem schließlich gegründeten ersten österreichischen Rundfunk wieder. So setzte sich die 1924 ins Leben gerufene Radio-Verkehrs AG (RAVAG) aus Mitgliedern von Banken und Schwachstromfirmen zusammen. Die RadiopionierInnen wurden fortan vor die Entscheidung gestellt: Kampf durch die Institution oder Piratensendebetrieb.

Im Rahmen von SOHO in Ottakring nahmen diverse SendungsmacherInnen von Radio Orange und KünstlerInnen am Projekt „RADIO IM BADE – die Freundin hört mit“ teil, das von Lale Rodgarkia-Dara als Reenactment des Arbeiterradios der 1920er Jahre konzipiert wurde. dérive – Radio für Stadtforschung sendete dafür am 30. Mai 2014 90 Minuten live vom Matteotiplatz im Sandleitenhof. Diese Sendung ist ein parallel dazu entstandener Beitrag in inhaltlich komprimierter Form.

 

Gestaltung: Sandra Voser, Shenja von Mannstein, Heidi Lacroix, Stefanie Simic und Dominik Hölzl
Moderation und Sendungsverantwortung: Shenja von Mannstein
SignationsBernhard Gal
Erstausstrahlung: Dienstag, 3. Juni 2014, 17:30 auf Radio Orange 94.0 (Wien) oder als Livestream
Sendung abonnieren: CBA Podcast
Information und Kontakt: radio@derive.at

 

Dank an:

österreichische Mediathek Wien / www.mediathek.at

für die zur Verfügung gestellten historischen Tondokumente:

„Ravagiana“ (1931) / „die schöne Adrienne“ (1925) /  RAVAG-Pausenwecker

sowie

ORF-Radio/Ö1 für die Senderechte an:

„Einmal werden wir am Sender stehen. Die österreichische Arbeiterradiobewegung in der 1. Republik“, aus der Reihe: Hörbilder, 1984

 

weiterführende Literaturhinweise:

Braunbeck, Joseph/Schlögl, Reinhard: Sturm- und Drangzeiten des Radios. In: Godler, Haimo et al. (Hg.): Vom Dampfradio zur Klangtapete: Beiträge zu 80 Jahren Hörfunk in Österreich. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2004, S. 11-30.

Brunner-Szabo, Eva: „Medien im Widerstand“. Vom Arbeiter-Radiobund in der ersten Republik bis zu den Freien Radios und Piratensendern heute oder Möglichkeiten eines demokratischen Gebrauchs von Massenmedien. Diss. Uni Wien 1989.

Dokumentationsarchiv Funk: Die historische Entwicklung des Rundfunks in Österreich. Österreichische Rundfunkgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Online im Internet unter: www.dokufunk.org.

Ergert, Viktor: 50 Jahre Rundfunk in Österreich. Band I: 1924 – 1945. Residenz Verlag, Salzburg 1974.

Illustrierte Radiozeitung Nr. 1, Programme vom 13-19. März 1932, Wien 1932.

Melinz, Isolde: Zwischen Werkstatt und Welt. Die österreichische Radioamateurbewegung 1924-1935. Dipl.-Arbeit Uni Graz 2008.

Radio-Woche Nr. 21, 27.05.1925.

Wolf, Helga Maria (Hg.): Auf Ätherwellen. Persönliche Radiogeschichte(n). Teil der Reihe „Damit es nicht verloren geht“. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2004.

 

Wichtiger Hinweis:

Diese Sendung fällt – wie alle vergangenen und zukünftigen Sendungen von dérive-Radio für Stadtforschung – unter die Creative Commons-Lizenz (Version 3.0). Das bedeutet, dass diese Sendung unter folgenden Bedingungen weiterverwendet werden darf:
– zur nicht-kommerziellen Nutzung
– unter Angaben der Quelle
– Inhalte dürfen nur mit Absprache der AutorInnen verändert werden

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Für weitere Informationen zu den Nutzungsbedingungen siehe:
Creative Commons 3.0

 

 

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