Ein Gespräch mit Brenda Leonardo (bush radio / Südafrika) und Adrien Sindayigaya (studio Ijambo / Burundi)
Am 14. Juni waren zwei VertreterInnen von «community radios» aus Südafrika und Burundi zu Gast im Studio. Sie machten auf ihrer Rundreise durch Europa — organisiert vom Weltfriedensdienst — Station in Wien und erzählen über die Situation von community radios in ihren Ländern und welche Projekte sie noch am Laufen haben.
Brenda Leonard von Bush Radio in Kapstadt, Südafrika, gehört zu den ältesten AktivistInnen dieser während der Apartheid entstandenen alternativen Medieninitiative und hat deren Arbeit entscheidend geprägt. Bush Radio erreicht seine Zuhörer nicht nur über die zahlreichen Programme, sondern auch über das konkrete Engagement in der community. HIV/AIDS und die Partizipation der Zivilgesellschaft im südafrikanischen Demokratisierungsprozess sind dabei wesentliche Aspekte. Außerdem veranstaltet Bush Radio Trainings und Workshops in Schulen und Gemeinden.
Adrien Sindayigaya ist Vizedirektor von Studio Ijambo, Bujumbura, Burundi. Bei Studio Ijambo produzieren Hutu und Tutsi gemeinsam Radioprogramme zur Förderung von Dialog, Frieden und Versöhnung in Burundi. Das 1995 gegründete Radio problematisiert die sozialen und politischen Transformationsprozesse sowie die Menschenrechtssituation im Land und bezieht dabei aktiv die Meinungen der lokalen Bevölkerung ein. Ebenso bilden die Reintegration der Flüchtlinge, die Rolle der Frauen im Versöhnungsprozess und HIV/AIDS wichtige Bestandteile der Arbeit.