Interview mit dem Front-Roboter der außerirdischen Supergroup „QLF“ & Interview mit Christoph Herndler zu musikalischen Notationen der anderen Art
Our Life is interstellar!
Definitiv der Höhepunkt der Kulturjournalismusgeschichte: ein Interview mit einem Wunderwerk extraterrestrischer Technik, das zugleich die Speerspitze der zeitgenössischen Popkultur mimt. Wir sprachen mit dem Roboter der ebenso gecasteten, wie außerirdischen Band QLF, die der Menschheit den Sommerhit 2014 beschert hat – namentlich „Our Life is interstellar“. Diese Smashsingle from outer space wurde auf Basis sorgfältiger und langjähriger Forschungen auf dem Gebiet „Sommerhit“ produziert. Der Rest ist Geschichte. Im Gespräch räumt der QLF-Roboter das Gerücht aus, dass in Wahrheit „qujOchÖ“ hinter dem Projekt stecken würden; erklärt, wieso den Featureanfragen von Eminem und Rihanna Absagen erteilt wurden und zu welchen unlauteren Mitteln YouTube gegriffen hat, um QLFs Eroberung der Popwelt (vergeblich) Einhalt zu gebieten.
Der unfassbare Klang
Die herkömmliche Notenschrift, wie wir sie kennen, wurde im 17.Jahrhundert etabliert und hat seitdem seine Gültigkeit nicht eingebüßt. Doch in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts begannen zunehmend alternative Notationen zu entstehen. Die Gründe hierfür sind zahlreich: neue Gewichtungen durch Advantgardebewegungen wie etwa der 12-Ton-Musik, die fortschreitende Emanzipation improvisierter Musik, die Integration des Geräusches ins Klangmaterial, neue Technologien. Dies alles und noch viel mehr konnte das herkömmliche Notationssystem nicht mehr in adäquater Weise darstellen. Wobei, bei Lichte betrachtet, das perfekte Notationskonzept gibt es nicht, hat es nie gegeben, wird es nie geben. Im Dreieck „musikalische Idee – Verschriftlichung – Interpretation“ muss es notwendig immer Brüche geben. Der Klang ist unfassbar.
„Der unfassbare Klang“ war auch der Titel einer Ausstellung in der Linzer Galerie MAERZ, die von Ende Juni bis Ende Juli besucht werden konnte. Das Konzept hierfür stammte vom Komponisten Christoph Herndler und dem Autor bzw. Musiktheoretiker Florian Neuner. Das Display der Ausstellung wurde unter Mitarbeit von Markus Scherer erstellt. Die Ausstellung zeigte unterschiedliche Positionen, zahlreiche Partituren, von denen der Laie die meisten auf den ersten Blick wohl nicht als Partitur erkennen würde.
Stefan Rois traf Christoph Herndler in der Galerie MAERZ getroffen, umgeben von neuen Notationen.
http://www.herndler.net/
Musik:
QLF – „Our Life is interstellar“
„adizione für zwei oder mehr Instrumente“ von Milan Adamciak / Theresa Dinkhauser (Klarinette) & Judith Ramerstorfer (Sopran)
„supermixen“ von Christoph Herndler / Petra Ackermann (Viola)
Anitek – „Mr. Boogers“
On Mic: Magus Royce