derive-Spezial anlässlich des Kunstprojektes Sounds against Silence Ternitz. Eine Zusammenarbeit von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich mit der Stadt Ternitz im September 2014.
Bis in die 80er Jahre war die niederösterreichische Stadt Ternitz einer der bedeutendsten Industriestandorte für Stahlverarbeitung in Österreich. Statt historisch gewachsenem Zentrum bildet das Herz der Stadt bis heute eine Industriefläche: das Betriebsgelände der ehemaligen Vereinigten Edelstahlwerke, die nach dem 2.Weltkrieg aus den Schoeller-Bleckmann Werken hervorgegangen sind. Im Zuge der weltweiten Stahlkrise kam es 1986 zur Schließung des Werkes. Für Ternitz bedeutete dies nicht nur den Verlust von über 2000 Arbeitsplätzen, sondern vor allem den Untergang einer Arbeiterkultur, welche über Generationen die Identität von Stadt und Einwohnern geprägt hat.
Das Feature begibt sich über Zeitzeugenstimmen und Soundcollagen auf die Spuren der sinnlichen, räumlichen und gesellschaftlichen Veränderungen der Stadt durch den Niedergang der Stahlindustrie.
Zu hören sind zwei künstlerische Beiträge aus dem Projekt Sounds against Silence Ternitz:
Stephan Wagner und Heimo Lattner vertonen Stummfilmmaterial aus dem Archiv der Film- und Videosektion Ternitz. Die Filmdokumente dokumentieren die Geschichte der VEW.
Die Künstlerin Johanna Tinzl arbeitet mit dem Geräusch des Hammerschlages. Sie entwickelte daraus eine Komposition, welche die wirtschaftliche Konjunktur des Stahlwerkes in einen Zusammenhang stellt mit den politischen Ereignissen der jeweiligen Zeit.
Zu Wort kommen:
Baustadträtin Nicole Haberler, Unternehmer Dr. Klaus Woltron und Bürgermeister Rupert Dworak, Johanna Tinzl, eine der Künstlerinnen von Sounds against Silence, sowie ehemalige Angestellte und Arbeiter des Stahlwerkes und Zeitzeugen zweier Gasthäuser aus Ternitz.
Redaktion und Sendungsgestaltung: Shenja von Mannstein
Tontechnik: Max Dahm
Sprecher: Shenja von Mannstein und Patrick Messe
Signations: Bernhard Gal
Sendungsverantwortung: Shenja von Mannstein
Erstausstrahlung: Sonntag, 28. September 2014, 16:00 auf Radio Orange 94.0 (Wien) oder als Livestream
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Dank an:
alle InterviewpartnerInnen sowie das Stahlstadtmuseum Ternitz
Musik im Beitrag:
„Bella ciao“ in einer Interpretation von Hannes Wader.
„Hannes Wader singt Arbeiterlieder“, 1976, Mercury
Literatur im Beitrag:
„Lied der Arbeit“ von Karl Bröger aus: Arbeiterlyrik 1842-1932. Parthas Verlag GmbH, 2003
„Requiem“ von Karl Bröger aus: Arbeiterlyrik 1842-1932. Parthas Verlag GmbH, 2003
Weiterführende Literaturtipps: :
Harather, Rene: Die Geschichte der Region und Stadt Ternitz von den Anfängen bis zur Gegenwart, Eigenverlag der Stadtgemeinde Ternitz, 1998
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Bitte meinen Namen auf Stephan Wagner ausbessern, vielen dank !
voilà, sorry…!