Mit uns im Gespräch ist Superheld Nickel – in Vertretung für Miss Magnetiq.
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Bei den bekannten Superheldinnen der Geschichte wie Wonder Woman, She-Ra, Catwoman, Elektra oder Fantomah sind die eigentlichen Superkräfte meist zweitrangig. Sie sind zumeist stereotypisch allein auf ihre physische Anziehungskraft reduziert – feminin statt feministisch. Ganz anders bei MISS MAGNETIQ: Nicht nur, dass sie als bekennende Dekonstruktivstin und Poststrukturalistin mit ihrem Schlachtruf “Gender Trouble!” permanent an ihrem eigenen Degendering arbeitet, kann sie als emanzipierte Superheldin auch ihre Anziehungskraft selbst steuern und zielgerichtet einsetzen, positiv oder negativ, anziehend oder abstoßend, zum eigenen oder fremden Vorteil.
Die stets geladene MISS MAGNETIQ befreit mithilfe von transkarnieller Magnetstimulation und ihrer treuen Gehilf_innen Nickel, Kobalt und Mangan die Stahlstadt Linz und die ganze Welt von schädlichen Schwingungen. Sie ist dabei so vielfältig und widersprüchlich wie es einer postmodernen Identität eingeschrieben ist: positiv und negativ in einem Atemzug, hyperphobisch, ironisch, tierlieb, chaotisch, aggro und sensibel zugleich, magnetisierend und allzeit bereit, Dinge nicht nur anzuziehen sondern auch abzustoßen. Eine Superheldin, so zerrissen wie die Stadt aus der sie kommt, schwankend zwischen Industrie und Kultur, zwischen diesseits und jenseits (der Donau), zwischen Hauptplatz und Arsch der Welt, zwischen rot und schwarz und grün und blau und orange und dunkelrot und pink und dem gesamten Regenbogen.
Mit MISS MAGNETIQ erforscht qujOchÖ das physikalische Phänomen des Magnetismus sowohl theoretisch als auch praktisch in eigens dafür konzipierten Versuchsanordnungen und in der freien Umlaufbahn. Der Einfluss von Magnetfeldern auf Kühe, die abstoßende Kraft der Linzer Stadtwache, die tödliche Gefahr von Killermagneten, esoterische Wunder rund um den Bau einer Free-Energy-Maschine, ein magnetischer Hügel am Pöstlingberg mit bergaufwärts fahrenden Autos, Magnetimplantate für iPod-Halterungen, Lenz‘sche Kupferrohre in der voestalpine als Schwebebahnen oder überdimensionale Magnetic-Putty-Monster – all dies wird aufgespürt und untersucht. Im Zuge einer künstlerischen Experimental-Reihe, die sich über mehrere Monate hinweg ziehen wird, werden die einzelnen Schritte von MISS MAGNETIQ auf Band festgehalten und in den Maxwellschen Äther abgestrahlt.
Einer sorgfältigen Vorbereitung folgen ab Herbst 2014 verschiedenste performative Versuchsanordnungen in Form von magnetischen Interventionen. In einzelnen Episoden im Abstand von jeweils wenigen Wochen wird die Geschichte von MISS MAGNETIQ, Nickel, Kobalt und Mangan und ihren wahnwitzigen Experimenten mit magnetischen Phänomenen erzählt.