In der letzten Sendung beantwortete Pascal Ndabalinze die Frage, wie es überhaupt zu einem Genozid gekommen sei. Er sagt: kurz nach der Unabhängigkeit gab es in Ruanda 2 Republiken und 2 Präsidenten 1962 – 1973 und von 1973 bis 1993. Die Rassentrennung sei ein Kolonialerbe der Belgier und der Deutschen Kolonialherren gewesen. Seitdem haben sich die Konflikte zwischen den Hutu und den Tutsi verhärtet, wobei die Tutsi politisch marginalisiert wurden. Sie mussten flüchten, oder wurden ermordet. Jedenfalls durften die Tutsi an der Macht nicht partizipieren. Viele flüchteten nach Uganda und stellten dort eine Armee auf, die FPR (in französisch) oder die ARPF ( in englisch). Da es durch die internationalen Konzerne bald darauf grosse Waffenlieferungen gab, war es sehr leicht an Waffen zu kommen woraufhin der Krieg zwischen Hutu und Tutsi so richtig entfammte. Doch hören Sie nun wie Francis Maertens (from the Vienna International Justice Institut) die Rolle der Uno genauer untersucht und zu erklären versucht, warum die UNO in so vielen Fällen nicht eingegriffen hat. Moderation: Elisabeth Doderer
Donnerstag, 22. Mai 2014, 19.30 Uhr, im Republikanischen Club – Neues Österreich:
RUANDA – 20 JAHRE DANACH
1994 fand in Ruanda ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit unfassbaren Ausmaßes statt. Die Hutu-Milizen der Interahamwe und der Impuzamugambi sowie Einheiten der ruandischen Armee ermordeten ab dem 7. April in 100 Tagen laut Schätzungen der UNO 800.000 RuanderInnen, vorwiegend Tutsi. Wie konnte es zu diesem Genozid kommen? Welche Verantwortung trifft die internationale Staatengemeinschaft? Und wie steht es um Ruanda 20 Jahre danach?