Radio Netwatcher vom 14.11.2014 – Teil 2 Mitschnitt der Bigbrother Awards Gala 2014 aus dem Rabenhof Theater vom 25.10.2014

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  • Radio Netwatcher vom 14.11.2014 - Teil 2 Mitschnitt der Bigbrother Awards Gala 2014 aus dem Rabenhof Theater vom 25.10.2014
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aus dem Rabenhof Theater vom 25.10.2014
Lange Beschreibung Teil 2 Mitschnitt der Bigbrother Awards Gala 2014 aus dem Rabenhof Theater vom 25.10.2014
Anbei die Preisträger der fünf Hauptkategorien und Preisträger Lebenslanges Ärgernis und Volkswahl:Links, Quellen und alle Nominierungen finden sich unter:
http://www.bigbrotherawards.at/2014/nominees.phpPreisträger in der Kategorie «Politik»:

ECall – und die EU Kommission fährt mit
geht an: Siim Kallas, Verkehr, Neelie Kroes, Digitale Agenda

Europas Straßen leiden unter chronischer Verstopfung und seit langem wird an Konzepten gefeilt dem Verkehrsfluss und die Mobilität der Europäer steuern und kontrollieren zu können. Nun werden die Autobauer gezwungen mit eCall ein nicht zu deaktivierendes behördlich vorgeschriebenes Gerät in jeden Neuwagen einzubauen, das die aktuelle Standortposition per Mobilfunk (GSM) weitergeben kann.
Bei eCall handelt es sich um ein von der Europäischen Union geplantes automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge, das ab Oktober 2015 verpflichtend in alle neuen Modelle von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen eingebaut werden muss.Im Fahrzeug montierte Geräte sollen einen Verkehrsunfall automatisch an die einheitliche europäische Notrufnummer
112 melden.
Noch bevor das erste Gerät montiert wird entwickeln behördliche Überwacher und die Glücksritter des digitalen Zeitalters mit feuchten Augen Zusatznutzen für diesen ungeahnte Datenquelle digitaler Überwachung. Auch wenn in der Europäischen Menschenrechtskonvention das Recht unbeobachtet zu Reisen festgeschrieben ist, lässt sich die Phantasie gesichtsloser Überwacher nicht reglementieren. Tür und Tor sind für neue Überwachungsprodukte im Straßenverkehr dank EU Kommission geöffnet worden.

Preisträger in der Kategorie «Behörden und Verwaltung»:

Kindesmund tut Wahrheit kund
geht an: Bundesministerin für Bildung Gabriele Heinisch-Hosek

Zahlreiche Studien im Bildungswesen versuchen das Erreichen oder den Rückfall in Bezug auf Standards zu dokumentieren und wissenschaftlich aufzubereiten. Wenn nun in Mathematik-Standardtests für die Vierte Klasse nach der Anzahl der Bücher zu Hause gefragt wird, so erscheint das Zusammenzählen von Büchern wohl kaum geeignet, den Bildungsstand am Ende der Volksschule zu dokumentieren. Nachdem im Kontrollfragebogen für die Eltern die gleiche Frage gestellt wird, liegt die Vermutung nahe, das hier doch nicht die Kenntnisse in der Mathematik abgefragt werden sollten.
Vom BIFIE, das im Dezember 2013 durch einen massiven Datenskandal in die Medien gekommen ist, wird bei den österreichweiten, flächendeckenden und verpflichtenden Standardüberprüfungen an allen öffentlichen sowie an privaten Volksschulen nicht nur die fachlichen Fähigkeiten überprüft sondern von Kindeshand auch Informationen über die privaten Verhältnisse zu Hause erfragt.
In zum Teil sehr persönlichen Fragen werden die Kinder im Rahmen der Schule über die Verhältnisse zu Hause und ihrer Herkunft ausgefragt. So wird nicht nur erfragt wo das Kind geboren wurde, sondern auch wo die Eltern geboren wurden. Interessant ist neben der jeweiligen Muttersprache auch noch seit wann man in Österreich ist sowie der Beziehungsstand der Eltern, deren Schulbildung und ob neben Mutter und Vater noch andere Bezugspersonen existieren und das Kind gar in mehreren Familien zu Hause ist. Fragen über das tägliche Zusammenleben wie z.B die Anzahl der Kinobesuche mit den Eltern oder Freunden runden das Bild ab. Doch die Neugier endet nicht bei der Familie, auch der Sozialkontakt und die Zufriedenheit mit der Schulkasse wird abgefragt.
Volksschulkinder können die Tragweite ihrer Antworten nicht abschätzen, und wissen auch nicht die genaue Aufgaben ihrer Eltern im Job bzw. den, anderer Bezugspersonen.
(Falls du in mehr als einer Familie lebst (z. B. nach der Trennung der Eltern), beantworte die folgenden Fragen bitte für die Personen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.) Auch dürfte es öfters schwerfallen die Frage: «Wenn deine Mutter derzeit nicht berufstätig ist, gib bitte an, welchen Beruf sie zuletzt ausgeübt hat.» ohne Hilfe der Lehrperson zu beantworten.
Kinder sollten nicht angestiftet und gezwungen werden, Daten über das Elternhaus preiszugeben. Keine Macht den Spionen.

Preisträger in der Kategorie «Globaler Datenhunger»:

Emotionale Ansteckung durch Facebook
geht an: Facebook inc.

Dass jeder der bei Facebook mitspielt auf seine Privatsphäre verzichtet dürfte hinlänglich bekannt sein. Dass Facebook auch die Kontakte und Netzwerke derer, die nicht bei Facebook Mitglied sind und damit auch nicht den AGB’s von Facebook zugestimmt haben, auswertet und analysiert, hat sich wohl in der Zwischenzeit auch rumgesprochen. Als neuesten Tabubruch hat Facebook begonnen die Postings seiner Mitglieder zu analysieren und zu bewerten um die Emotionen seiner Mitglieder zu Studienzwecken zu missbrauchen. Der Nachrichtenstrom und die Darstellung der Postings wurden gezielt manipuliert um die emotionalen Auswirkungen von positiven bzw. frustrierten Meldungen auf das Seelenleben jedes Einzelnen zu untersuchen.

Preisträger in der Kategorie «Business und Finanzen»:

Diplomarbeiten und Dissertationen mit Geheimhaltungsvermerk – nur nicht in Salzburg geht an: Universität Salzburg

Ein Management das sparsam mit Steuergeld umgeht, wäre ja lobenswert.
Doch wie viel sind die Daten, eMails und Seminararbeiten eines Studierenden wert im Tausch den Betrieb des Mailservers zu verchartern.
Wer auf der Uni Salzburger studieren will, der begibt sich nicht nur in den Kreis der Akademiker sondern auch in die Welt der Google Kreise.
Google bietet zahlreiche Module neben der kostenlosen eMail-Funktion Universitäten an. 18.000 Studenten an der Salzburger Uni haben dazu keine Alternative. Studenten wie Mitarbeiter sind gezwungen ihre Kommunikation und Arbeit mit den Tools und Services von Google im Rahmen ihrer universitären Tätigkeit zu erledigen.
Lange Zeit wurde diese Kooperation damit gerechtfertigt, dass Google diese Daten abseits ihres normalen Geschäftes betreiben und nicht analysieren würde. Google soll bei «Apps for Education», seinem Gratis-Angebot für Bildungseinrichtungen, nicht nur Daten scannen und indexieren, sondern auch ohne Einwilligung zu Werbezwecken auswerten.
Als im März 2014 Studenten in Amerika Google geklagt haben wurde seitens des Konzerns zugegeben, dass die Daten sehr wohl durch die normale Verarbeitung wie jede andere Mail gehen würde. Aufgrund des internationalen Aufschreis hat Google kurz darauf bekanntgegeben zukünftig die Daten nicht mehr für Werbezwecke auszuwerten.
«Noch vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen eine Deaktivierung der Funktion aufgrund technischer Gründe verweigert.»
[onlinesicherheit.gv.at] Alle anderen Analyse-Tools wären jedoch für das optimale Funktionieren notwendig und würden weiter eingesetzt werden.
Vizerektor Mosler hat bei der Einführung folgendermaßen kommentiert «Bei Großkonzernen muss ich mich immer Nutzungsbedingungen unterwerfen, da müsste man ja sonst auf alles verzichten.». Aufgrund zu geringen Speicherplatzes habe man nach Alternativen gesucht und dabei habe sich herausgestellt, dass eine interne Lösung für die 18.000 Studierenden zu teuer sei. ÖH-Vizechefin Julia Freidl meint: «Eine Inskription darf kein automatisches Datengeschenk für Google werden.»
Ein Private-Public-Partneship als door opener? Keine Macht Spionen

Preisträger in der Kategorie «Kommunikation und Marketing»:

Überwachung als Home-Entertainment – Dein Smart TV geht an: LG Electronics

Es ist nicht immer smart jene Geräte zu verwenden, die besonders freudig alles nach Hause telefonieren. Viele versuchen deshalb, diese allzu freizügigen Funktionen zu deaktivieren. Dies hat sich allerdings auch in der Industrie herumgesprochen. Da die Gier, unsere Gewohnheiten auszuspionieren, ungebrochen ist und Profile über unser Privatleben extrem wertvoll sind, versuchen immer mehr Anbieter das Deaktivieren zu verhindern, oder zumindest zu verstecken.
Wer LG Electronics Smart-TV nutzen möchte, wird vor die Wahl gestellt, den Fernseher als reinen Bildschirm ohne Komfort zu nutzen oder der Spionage im eigenen Heim Tür und Tor zu öffnen.
Wer z.B. einen Film von seinem USB Stick oder der externen Festplatte anschauen möchte, muss gestatten, dass die vollständige Dateiliste unverschlüsselt über das weltweite Internet zu Analysezwecken an LG übertragen wird. Auch wenn sich Oma beim nächsten Familientreffen die Schnappschüsse der Handycam am Bildschirm anschauen möchte, geht dies nur, wenn man auf Privatsphäre verzichtet, weil alle Dateinamen, vom USB-Sticks, der Festplatten, der Kameras oder dem Smartphone werden übertragen. Da fällt es kaum noch ins Gewicht, das auch das Fernsehverhalten und der Abruf von Zusatzinformationen ausgewertet wird.
Da hier schrittweise der Fernseher mit dem Internet zusammen wächst und dank Smart-Funktionen immer mehr Geräte und Funktionen verbunden werden, können immer wertvollere Informationen abgegriffen werden.
Die Privatsphäre-Einstellungen sind versteckt, und Daten werden auch gespeichert und übertragen, obwohl man glaubt dies in den dazugehörige Privatsphäre-Einstellung deaktiviert zu haben. Wer dem Nutzungsvertrag nicht zustimmt bekommt alle SmartTV-Funktionen deaktiviert, und kann das teure Gerät nur noch als dummes Fernsehgerät benutzen.
Offiziell sammelt LG die Daten um ein verbessertes Werbeangebot schalten zu können. Viele Firmen rechtfertigten das Ausspionieren ihrer Kunden mit der kostenlosen Internet Kultur, bei der der User mit seinen Daten bezahlt. Wie rechtfertigt LG diese Datensammelwut, obwohl der Fernseher teuer bezahlt wurde: Keine Macht Spionen

Preisträger in der Kategorie «Volkswahl»:

geht an: TTIP – Und täglich grüßt das Murmeltier

Preisträger in der Kategorie «Lebenslanges Ärgernis»:

geht an: ELGA

weil das Gesundheitsthema die Big Brother Awards seit ihrem Bestehen begleitet und es immer wieder Nominierungen gibt, wie z.B.:

Nominierung Big Brother Awards 1999 in «Behörden und Verwaltung»:
Wiener Krankenanstalten Verbund

Preisträger Big Brother Awards 2002 in «Business und Finanzen»
Uniqa und die Aushebelung der ärztlichen Schweigepflicht im Rahmen der Krankenzusatzversicherung.

Nominierung Big Brother Awards 2004 in «Behörden und Verwaltung»:
Unzulässige Datenweitergabe Wiener Amtsärzte

Nominierung Big Brother Awards 2005 in «Kommunikation»:
Hauptverband der Sozialversicherungsträger und Ärztekammer für die Einrichtung eines Big Brother Peering points

Nominierung Big Brother Awards 2006 in «Behörden und Verwaltung»:
Norbert Pateisky, Gynäkologe / Patienten – gläsern oder tot

Nominierung Big Brother Awards 2007 in «Behörden und Verwaltung»:
Alexander Schanner, Programm-Manager ARGE ELGA: Der gläserne Patient

Nominierung Big Brother Awards 2009 in «Behörden und Verwaltung»:
Karin Spacek, Landessanitätsdirektorin und Leiterin MA15: Weitergabe von schulärztlichen Daten

Nominierung Big Brother Awards 2011 in «Behörden und Verwaltung»:
Arno Melitopoulos GD Tiroler GKK: Roulette mit Patientendaten

Preisträger Big Brother Awards 2012 in «Business und Finanzen»:
Die vollständige Analyse und Vermarktung des gläsernen Patienten Dr. Frank Wartenberg, IMS Health

Nominierung Big Brother Awards 2012 in «Behörden und Verwaltung»:
SVA – Lebensweise per Verschreibung

Preisträger Big Brother Awards 2012 in «Volkswahl»:
ELGA

Nominierung Big Brother Awards 2013 in «Behörden und Verwaltung»:
Austro in Control und die Entmündigung der Experten

Playlist:

Y-TITTY – All About That Bass (Meghan Trainor) PARODIE – Franken Version

Bonustrack:
Mashup-Germany – Skinny Slang
Amoraboy – GieDré vs Los Lobos – BaMbAtOc

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