zeitgenössische, österreichische Komponistin (*18. September 1969)
Inspiration und Ausgleich
Für Johanna Doderer ist alles Musik. Inspiration begegnet ihr überall. Romane ihres Großonkels Heimito von Doderer – wie beispielsweise „Die Merowinger“, der Vorlage zum „Wutmarsch“ ist – sind dabei ebenso Inspirationsquelle wie der Anblick der Berge. Beim Klettern findet sie Ausgleich zu ihrem kreativen Schaffen. „Klettern ist wie komponieren. Ich finde meinen Rhythmus und mein Atem ist die Musik “, sagt Johanna Doderer.
Ausbildung
Die gebürtige Österreicherin Johanna Doderer entdeckt ihr Talent, kreativ mit Musik umzugehen bereits, in ihrer Kindheit. Frühe Improvisationen lassen Gerold Amann auf sie aufmerksam werden. Er ist ihr wichtigster Mentor und Förderer. 1993 beginnt sie ihr Kompositionsstudium bei Beat Furrer in Graz. Ab 1995 folgen Studien bei Erich Urbanner und Klaus-Peter Sattler (Film- und Medienkomposition) in Wien. Seit damals hat sie ihren Lebensmittelpunkt in Wien.
Stil
Ihr Stil ist umstritten. Diskussionen, was zeitgenössische Musik darf oder nicht, führt die Künstlerin oft. Unverblümt tonale Bezüge prägen ihre Werke. Bewusst gestaltet sie ihre Stücke strahlender als viele andere Kompositionen, die seit 1945 entstanden sind. „Es ist die Bereitschaft, innere Räume zu kultivieren, die Neues entstehen lässt“, sagt Johanna Doderer. Diese inneren Freiräume sind es, die es ihr ermöglichen, mit Offenheit in alle Richtungen an neue Kompositionen heran zu gehen.
National und international erfreuen sich ihre Kompositionen großer Beliebtheit. Patricia Kopatchinskaja, Édua Zádory, Marlis Petersen oder Ildiko Raimondi gehören zu dem stetig wachsenden Kreis an Künstlern, die Johanna Doderers Sprache verstehen und lieben.
Die Werke der Johanna Doderer
Ihr derzeitiges Werkeverzeichnis umfasst 82 Stücke von Kammermusik und Orchesterwerken bis hin zu Opern. Doderer sieht in der Komposition von Opern den Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Highlights aus ihrer Werkeliste
„Der leuchtende Fluss“, Oper in drei Akten, Uraufführung 31. Oktober 2010, Theater Erfurt, Deutschland
„Wutmarsch“, in Fassungen für Klavier, Violine solo, Streichquartett, Orchester; Uraufführung durch Mitglieder der Wiener Philharmoniker, 27. April 2011, Hauskonzert des Bundespräsidenten, Josefskapelle, Hofburg Wien
„Salve Regina“, Werk für Sopran, Chor und Orchester, aufgenommen mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer, 29. Mai 2009
„Strom“, Oper in einem Akt, Uraufführung September 2006, MQ Wien
Eröffnungsfanfare der Bregenzer Festspiele (seit 2006)
Preise und Stipendien
Johanna Doderer erhielt bereits mehrfach Auszeichnungen und Stipendien. Darunter befinden sich begehrte Preise wie der SKE Publicity Preis 2004, der Composer in Residence 2004/2005 des Wiener Concert-Vereins, der Kulturpreis der Stadt Feldkirch 2002 und der Kulturpreis der Stadt Wien (Sparte Musik) 2002.
Neben dem Wiener Symphoniker Stipendium 2001 erhielt Johanna Doderer das Österreichische Staatsstipendium für Komponistinnen und Komponisten 2002.