Am 8. Jänner 2015 hat Susanne Maaß, Professorin für Informatik an der Universität Bremen, einen Vortrag mit dem Titel „Unsichtbares sichtbar machen: Gender und Diversity in der Informatik“ an der Johannes Kepler Universität Linz gehalten.
Gender- und Diversityaspekte bleiben in der Informatikforschung meist unsichtbar. Daher hat Susanne Maaß das Gender-Extended Research and Development Model, auch GERD Model gennant, vorgestellt. Das GERD Model zeigt auf, an welchen Stellen im Forschungs- und Entwicklungsprozess welche Fragen gestellt werden können. GERD benennt so gennante Reflexionsbereiche, die sich an grundlegenden Konzepten der Gender- und Diversity-Studies orientieren. Diese thematisieren zum Beispiel die Relevanz der Forschung, zugrundeliegende Werte und Annahmen sowie ihren potentiellen Nutzen. Sie regen an zu reflektieren, welches und wessen Wissen in das Projekt eingeht, welche Sprache, Metaphern und Szenarien verwendet werden, welches Menschenbild die Technikgestaltung bestimmt und wie das Projekt hierarchische Strukturen im Anwendungskontext aufnimmt. So ermöglicht das Modell mit seinen umfangreichen Fragenlisten, die Vielfalt von Menschen, Kontexten und Wissensressourcen im Forschungs- und Entwicklungsprozess mit zu denken.
Dieser Vortrag hat im Rahmen der Ringvorlesung „Shifting Patterns, Shifting Gender Norms in Science and Engineering“ stattgefunden und wurde vom Institut für Frauen- und Geschlechterforschung der Johannes Kepler Universität Linz veranstaltet.
Musik: CC