Implikationen aus dem „Manifest der glücklichen Arbeitslosen“
Viele empfinden es, selten wird es ausgesprochen und dennoch scheint es so zu sein, dass nicht die Arbeitslosigkeit als gesellschaftspolitisches Problem bekämpft wird, sondern ein Kampf direkt gegen arbeitslose Menschen inszeniert wird. Selbstverschuldung, mangelnde Flexibilität, Faulheit, Überqualifikation und ähnliche Schlagwörter werden als Argumente gegen die sogenannten „Arbeitsunwilligen“ immer noch vorgetragen.
Das „Manifest der glücklichen Arbeitslosen“ bietet einen gesellschaftspolitischen Gegenentwurf. Befreit von der Lohnabhängigkeit – ausgeworfen aus einem versklavten Marktwirtschaftssystem – würden sie über eine wesentliches Gut verfügen: ZEIT! Die Zurückeroberung der Zeit könnte als aktive gesellschaftliche Teilhabe genutzt werden.
„Das Leben ist kein Spaziergang“, heißt es in einem Buchbeitrag von Delphine Blumenfeld. Sie erzählt von existentiellen Nöten, inszeniert ein Arbeitslosentheater oder stimmt das Lied der Arbeitslosen an. Gleichzeitig fordert sie eine partizipative Vertretung der Arbeitslosen!
Zu Gast im LIVE-Studio ist die Klagenfurter Schriftstellerin und Literatin Delphine Blumenfeld, die Auszüge aus ihrem Buch „Arbeitslos – Heimatlos – Alles los“ (2008) und Interpretationen aus dem „Manifest der glücklichen Arbeitslosen“ vorstellt.