Im Rahmen der Fotoausstellung “”Bitter Oranges: African Migrant Workers in Calabria” fand am 17. März 2015 im Künstlerhaus Büchsenhausen in Innsbruck eine Podiumsdiskussion statt, mit dem Titel “Wer erntet auf Europas Feldern? Migration und prekäre Arbeit am Beispiel der Landwirtschaft“.
Mit der irrigen Meinung, in der Tiroler Landwirtschaft sei alles in Ordnung, haben in letzter Zeit Meldungen über die Situation von Erntearbeiter_innen in Thaur aufgeräumt. Im Herbst 2013 protestierten dort über 60 Erntehelfer_innen. Viele der aus Rumänien und Serbien stammenden Arbeiter_innen berichteten über jahrelange massive Ausbeutung durch den größten Gemüsebauern Tirols. Verfahren bezüglich Sozialdumpings waren die Folge.
Die Podiumsdiskussion hat den Bogen von Südeuropa nach Tirol gespannt. Was sagen uns diese Beispiele aus Kalabrien und Tirol über den Zustand der europäischen Landwirtschaft und die strukturelle Situation von Migrant_innen? Handelt es sich um das Nachwirken kolonialer (Denk)Muster? Welche Schlüsse und politischen Forderungen ergeben sich daraus?
Am Podium:
Gilles Reckinger, Universität Innsbruck, (Mit)Gestalter der Ausstellung „Bitter Oranges“
Sónia Melo, Mitarbeiterin des freien Radio Innsbrucks FREIRAD und nicht-gewerkschaftliche Aktivistin für die Rechte von Erntehelfer_innen
Annalisa Cannito, Künstlerin, derzeit Stipendiatin des Internationalen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie am Künstlerhaus Büchsenhausen
Bernhard Höfler, ÖGB Tirol (PRO-GE)
Moderation:
Andreas Exenberger, Universität Innsbruck, Arbeitskreis Globales Lernen
Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt von Südwind Tirol, dem Künstlerhaus Büchsenhausen und der Universität Innsbruck (Forschungsschwerpunkt Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte).
Aufnahme der Podiumsdiskussion: Anna Pfeifer
Moderation der Sendung: Stefan Gritsch