Teil 1: Buchvorstellung
Am 13. April 2015 hat der Sozialwissenschaftler Juan Pablo Hudson sein Buch « „Wir übernehmen. Selbstverwaltete Betriebe in Argentinien – eine militante Untersuchung“ in Graz vorgestellt. Diese Buchvorstellung gibt es heute in bumbumtschak anlässlich des Sendeschwerpunktes « Los Arbeit. Arbeitslos » zu hören.
Nach Krise, Aufstand und Sturz der Regierung im Jahr 2001 entstanden in Argentinien neue Formen der Selbstorganisierung. Statt der Pleite zuzusehen, übernahmen ArbeiterInnen ihre Betriebe. Viele bestehen heute immer noch, neue kommen hinzu. Betriebsbesetzungen gehören in Argentinien mittlerweile zum Repertoire des ArbeiterInnenwiderstands.
Juan Pablo Hudson hat sich nicht nur eingehend mit den spektakulären Anfängen dieser Bewegung, mit Besetzungen und heftigen Kämpfen um Fabriken auseinandergesetzt, sondern jahrelang die Compañer@s solcher Betriebe in Rosario begleitet. Im Rahmen seiner militanten Untersuchung berichtet er aus einer Innenperspektive heraus über seine Eindrücke und die Entwicklung dieser Bewegung, die er über viele Jahre als Forscher und Unterstützer selbst miterlebt hat. Er gibt Einblicke in den Alltag der Betriebe und erzählt von Erfolgen und bestehenden Schwierigkeiten der Selbstorganisierung, wie der Abhängigkeit vom Markt, dem widersprüchlichen Verhältnis zum Staat und divergierenden Vor- und Einstellungen der ArbeiterInnen innerhalb der Kooperativen.
Zur Buchvortellung haben Südwind Steiermark und die Stadtbibliothek Graz eingeladen. Moderiert hat Lisa Bolyos, Redakteurin Straßenzeitung Augustin
„Wir übernehmen. Selbstverwaltete Betriebe in Argentinien – eine militante Untersuchung“ ist im Mandelbaum Verlag erschienen.