OTS-Ankündigungstext / Aussendung
Quelle: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20151104_OTS0179/yanis-varoufakis-referiert-vor-vollbesetztem-audimax-an-der-wirtschaftsuniversitaet-wien-ueber-fehlende-demokratie-in-europa
Yanis Varoufakis referiert vor vollbesetztem Audimax an der Wirtschaftsuniversität Wien über fehlende Demokratie in Europa.
Ansturm auf Varoufakis
Wien (OTS) — Seit über 2 Jahren setzt sich die Gesellschaft für Plurale Ökonomik Wien gegen die Einseitigkeit der ökonomischen Lehre an österreichischen Universitäten ein. Die wissenschaftliche Monokultur äußert sich auch an der fehlenden Akzeptanz alternativer ökonomischer Ansätze im wirtschaftspolitischen Diskurs.
Am 04.11.2015 lud die Gesellschaft für Plurale Ökonomik Wien gemeinsam mit dem Kreisky Forum für internationalen Dialog zu einem Vortrag des ehemaligen griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis. Die Veranstaltung war mit über 1000 BesucherInnen mehr als ausgebucht und zeigt das große öffentliche Interesse an pluraler Ökonomik.
An der kontroversen Persönlichkeit von Yanis Varoufakis lässt sich die Krise in der Ökonomik als Disziplin sowie der dogmatische Fokus auf einen einzigen wirtschaftspolitischen Ansatz aufzeigen. Diese Fokussierung auf ein sehr enges wirtschaftspolitisches Verständnis schränkt den politischen Handlungsspielraum massiv ein. Beispielsweise zeichnet sich die Eurogruppe durch undemokratisches Verhalten und Ignoranz gegenüber anderen Meinungen aus. Eine ökonomisch optimale Lösung existiert nicht, es handelt sich immer um verschiedene Sichtweisen auf das Thema, um Abwägungen und diskursive Auseinandersetzungen.
Die Wissenschaft sollte dabei in der Lage sein, das breite Spektrum an Vor- und Nachteilen einzelner Strömungen aufzuzeigen. Ein Student erklärt: «Durch die Ausgrenzung jeglicher Ansätze abseits des wissenschaftlichen Mainstreams verkommt die Lehre zur Einübung von Dogmen. Wir lernen nicht mit den realen Problemen des 21. Jahrhunderts umzugehen.» Fehlender Pluralismus in der Ökonomik ist daher nicht nur ein Nischenproblem, sondern auch von großer Bedeutung für unsere Demokratie.
Eine Abkehr vom derzeitigen wirtschaftspolitischen Dogma kann einen Ausweg aus der scheinbar unlösbaren Krise bieten. Als Gesellschaft für Plurale Ökonomik Wien ziehen wir hier auch die ökonomische Wissenschaft in Verantwortung und werden weiterhin für mehr Pluralismus an den Universitäten eintreten.
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