Schwerpunkt der 234. Folge dieser Sendereihe war der “Reisebericht Sachsen”, den mir Thomas Hörmann für diese Sendung zur Verfügung gestellt hat.
Die ersten Fahrzeuge für die künftige Stadt-Regio-Tram Gmunden, die durchgehende Verbindung von Vorchdorf-Eggenberg zum Hbf Gmunden, wurden am 12. März in Betrieb gesetzt. Am selben Tag wurde auch die umgebaute Werkstätte und Remise in Vorchdorf, in der auch die neuen Fahrzeuge gewartet werden, offiziell in Betrieb genommen.
Weiters das Antwortschreiben der LINZ AG zu meiner ausführlichen Anfrage bezüglich der nunmehr bereits in Errichtung befindlichen Schleife Ferihumerstraße.
Dazu, wie üblich, Kurzmeldungen und die Kolumne “Die rote Karte”.
P.S.: Der ebenfalls für diese Sendung eingeplante Bericht übers unterwegs sein mit Bahn und Bus in Vorarlberg, einschließlich grenzüberschreitendem Verkehr wird „zeitbedingt“ erst in der Sendung am 29. März Platz finden.
Links zum Reisebericht von Thomas Hörmann:
www.fahrplan.oebb.at
www.bahn.de (DB AG mit Fahrplanauskunft und unter „Fahrpläne – zum elektronischen Kursbuch“ Download aller Kursbuchtabellen)
www.vvo-online.de (Verkehrsverbund Oberelbe, unter „Fahrplanbuch“ sind die Fahrpläne sämtlicher im Verbund liegenden Strecken downloadbar und die Homepage enthält auch Ausflugstipps)
www.nationalparkbahn.de (eigene Homepage dieser von der DB betriebenen Strecke, die von Decin (ausgesprochen: Djetschin), ebenfalls mit Ausflugstipps
www.ovps.de (Oberelbische Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz mbH): Diese Gesellschaft betreibt die Kirnitzschtalbahn, den allergrößten Teil der Elbfähren – nur einzelne werden durch die Gemeinden betrieben), sowie die Buslinien südlich von Dresden bis an die tschechische Grenze)
www.sdg-bahn.de (Sächsische Dampfbahngesellschaft): Sie betreibt die von mir benutzten Strecken der Lößnitzgrund- und Weißeritztalbahn sowie die von mir bisher nicht befahrene Fichtelbergbahn.
www.städtebahn-sachsen.de: Sie betreibt 4 Regionalbahnstrecken rund um Dresden, von denen aber keine von mir benutzt wurde.
www.dampfbahn-route.de: auf dieser Homepage finden sich touristische Informationen zu allen Bahnregionen (also nicht nur Dampfbahnen) und es können auch ein Katalog sowie ein Kursbuch kostenfrei bestellt werden.
Die Homepage der Dresdner Verkehrsbetriebe: www.dvb.de
Die rote Karte gebührt diesmal ….“den politisch Verantwortlichen in Stadt und Land Salzburg, die das Projekt „Innenstadttunnel“ als Kernstück einer Regional-Stadt-Bahn wie eine heiße Kartoffel vor sich her schieben, obwohl es im Vorjahr auch durch ein weiteres, von der Landespolitik beauftragtes Gutachten, deutlich wurde, dass dem Innenstadttunnel eindeutig der Vorrang gegenüber anderen Spielarten des Aufbaues eines Regional-Stadt-Bahnnetzes einzuräumen ist. Die Stadt Salzburg hat ein massives Aufkommen an Motorisiertem Individualverkehr, während der innerstädtische Öffentliche Verkehr, O-Bus und Bus, mit 16 oder 17% einen relativ geringen Anteil am Modal Split aufweist, zudem auch noch mit leicht rückläufiger Tendenz. Dies hat mannigfaltige Gründe, auf die ich jetzt nicht eingehen kann. Fakt ist, das „Dahinwurschteln“, wie es derzeit in Salzburg Stadt praktiziert wird, hat keine Zukunft, weil sich auch Salzburg nicht „davonstehlen“ kann vor teils auch hausgemachten Verkehrsproblemen. Umso unverständlicher, dass man den „Innenstadttunnel“ als Kernstück eines Regional-Stadt-Bahnnetzes mit der Möglichkeit, von außen direkt in die Stadt zu fahren, wie schon gesagt, wie eine heiße Kartoffel vor sich her schiebt.“
http://www.stadtbahn.at/www/index.html
Schreiben an und Antwort der LINZ AG bezüglich Wendeschleife Lindbauer:
From: redaktion@wegstrecken.at
Sent: Thursday, February 18, 2016 8:14 AM
Subject: Wendeschleife Lindbauer
Sehr geehrte Frau Burner,
ich ersuche Sie um Weiterleitung meines Schreibens an die nachgenannten Personen,
vielen Dank,
Erich Klinger, Redaktion Wegstrecken
Sehr geehrter Herr DI Erich Haider, Generaldirektor der LINZ AG, sehr geehrte Frau Dr.in Jutta Rinner und sehr geehrter Herr Ing. Mag. Albert Waldhör als Geschäftsführende der LINZ LINIEN GmbH für öffentlichen Personennahverkehr,
nicht nur als Verantwortlicher für die Sendereihe Wegstrecken im Freien Rundfunk OÖ – Radio FRO, mit Sitz in Linz – sondern auch als Bewohner dieser Stadt und zudem als Fahrgast der LINZ LINIEN interessiere ich mich selbstverständlich auch für Vorhaben dieses Unternehmens.
Je länger ich mich jedoch mit dem Bauvorhaben Wendeschleife Lindbauer auseinander setze, auch in Kontakt mit anderen Menschen, denen der öffentliche Personennahverkehr in Linz bzw. die Verkehrs- und Stadtplanung ebenfalls ein großes Anliegen ist, desto weniger erschließt sich für mich die Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens.
Natürlich kann ich nachvollziehen, dass die LINZ LINIEN auf den prognostizierten Fahrgastzuwachs durch die bevorstehende Sperre der Eisenbahnbrücke reagieren wollen oder müssen. Allerdings mutet es für mich seltsam an, dass diese Reaktion aus einer doch sehr aufwändigen Baumaßnahme besteht, die zudem erst ab September 2016 – also gut 6 Monate nach Sperre der Eisenbahnbrücke – wirksam werden wird.
Für mich sieht die geplante Baumaßnahme nach einem “Schnellschuss” aus, damit man – mit Verspätung – ein Projekt vorweisen kann, das scheinbar wirkungsvoll dazu beiträgt, den Auswirkungen der Sperre der Eisenbahnbrücke entgegen zu wirken.
Aus der vorhandenen Konstellation heraus ergeben sich mehrere detailliertere Fragen, um deren Beantwortung ich Sie ersuche:
1. Welche Maßnahmen werden bis zur geplanten Inbetriebnahme der Wende/Umkehrschleife Lindbauer seitens der LINZ LINIEN gesetzt?
2. Wie verteilen sich die lt. der ÖIR-Studie prognostizierten “bis zu 3.000 zusätzlichen Fahrgäste” über den Tag bzw. ist diese Zahl je Fahrtrichtung Linz bzw. Urfahr oder insgesamt für beide Fahrtrichtungen?
3. Wie hoch ist dabei der Anteil von “EinpendlerInnen”, wie hoch der zu erwartende Anteil von Linzerinnen und Linzern?
4. Was veranlasst Sie zur Annahme, dass die zusätzlichen Fahrgäste im Speziellen nur zwischen Lindbauer und Stadt (Hauptbahnhof) die Linien 1 und 2 benützen wollen? Warum nicht auch zwischen Gründberg oder St. Magdalena und der Stadt?
4a. Könnten nicht auch zudem bisher über die B 127 mit dem Auto nach Linz fahrende Menschen auf die Idee kommen, dem verstärkten Autoverkehr auf der Nibelungenbrücke durch Benützung der Mühlkreisbahn auszuweichen, woraus sich auch ein zusätzliches Fahrgastaufkommen auf der Linie 3 bzw. ab Herbst den Linien 3 und 4 ergeben würde?
4b. Warum bleibt vor allem auch die Haltestelle “Linke Brückenstraße” auf der Strecke?
5. Wie wird sich die “Kurzführung” von drei Kursen der Linien 1 und 2 auf das Angebot zwischen Ferihumerstraße und Unversität auswirken? Sind die beiden zusätzlichen Garnituren, die laut Presseaussendung der LINZ AG vom 11.2. zum Einsatz kommen müssen, dafür gedacht, den Ausfall von drei Kursen – ab Ferihumerstraße zur Universität und zurück – teilweise auszugleichen?
6. Wenn ohnehin zwei Garnituren zusätzlich zum Einsatz kommen müssen, warum verwenden Sie dann nicht diese Garnituren, um unter Benützung vorhandener Umkehrschleifen die Intervalle zu verdichten?
7. Wie sieht ein Kosten-/Nutzenverhältnis beider Varianten a) mit Schleife Lindbauer b) unter Benützung der Schleife in St. Magdalena aus? In welcher Relation stehen 1,3 Mio. € Aufwand für die Errichtung eines Bauwerks, das doch nur bis zur Fertigstellung der neuen Donaubrücke regelmäßig Verwendung finden soll, zur Intervallverdichtung unter Nutzung bestehender Anlagen?
8. Sie verlautbaren in besagter Presseaussendung, dass im Zeitraum von 7 bis 8 Uhr an Werktagen (Mo-Fr) drei zusätzliche Fahrten Richtung Urfahr und sechs zusätzliche Fahrten Richtung Linz geführt werden, gleichbedeutend mit: Kurzführung von drei Kursen der Linien 1 und 2 bis Lindbauer, dort Wende der Kurse und Fahrt bis zum Hauptbahnhof, dort neuerliche Wende und nochmals bis Lindbauer und dann – Weiterfahrt bis zur Remise Kleinmünchen oder Wiedereinbindung in Umläufe der Linien 1 und 2?
Wie aber wirken sich die gebrochenen Kurse auch auf die Fahrten Richtung Stadt aus, die drei kurzgeführten Kurse fehlen ja dann auch nach der vorzeitigen Wende, d.h. die drei zusätzlichen Kurse zwischen Hbf und Lindbauer stimmen, aber wie kommen Sie auf sechs zusätzliche Kurse zwischen Lindbauer und Hbf, wenn die besagten drei Kurse im Umlauf über Universität fehlen?
Diese Fragestellung korrespondiert auch mit Frage 5.
8a. “Dürfen” die zusätzlichen Fahrten Richtung Stadt auch in etwas längeren Zeitraum, z.B. 7 bis 8.30 oder 6.45 bis 8.15 stattfinden, was auch ohne Schleife Lindbauer und bei Einsatz von nur zwei zusätzlichen Bahnen tatsächliche 6 zusätzliche Fahrten möglich machen würde – über die Schleife in St. Magdalena (evt. auch mit einer oder zwei Verstärkerfahrt/en zwischen Landgutstraße und Hauptbahnhof und “nur” 4 oder 5 Fahrten im Bereich St. Magdalena – Stadt)?
9. Bekanntlich waren die LINZ LINIEN ja sehr an der Umsetzung der Regio-Tram ins Obere Mühlviertel interessiert, also der Umspurung der Mühlkreisbahn auf die Spurweite der Linzer Straßenbahn. Mit dem personellen Wechsel bei den Verkehrsressorts, vor allem auf Landesebene, scheint diese Variante ja jetzt einmal ad acta gelegt. Da nun die Mühlkreisbahn als normalspurige Eisenbahn erhalten bleiben soll, stellt sich auch die Frage nach einer neuen Donauquerung um Anschluss an das normalspurige Eisenbahnnetz zu haben. Die geplante Umkehrschleife würde jedoch eine neuerliche Anbindung der Mühlkreisbahn ans Eisenbahnnetz deutlich erschweren, auch weil die Schleife auf der Höhe der derzeit noch vorhandenen Schienenkreuzung abzweigen soll. Und da frage ich mich und vor allem Sie, warum diese vielleicht unliebsame, aber doch nicht von der Hand zu weisende “Eventualität” einer normalspurigen Donauquerung auf der bestehenden Trasse der Verbindungsbahn nicht mitberücksichtigt wurde, auch im Sinne eines vernetzten Denkens.
Ich tue mir auch schwer damit, dass für ein Bauwerk, dessen “Nachhaltigkeit” ich bezweifle, auch ein relativ großes Stück Grünfläche mitsamt einer Vielzahl von Bäumen “geopfert” wird, erwähne ich jetzt auch noch, am Rande.
Schade und vor allem unnötig empfinde ich – persönliche Anmerkung am Schluss, abseits des Themas Schleife Lindbauer – dass die LINZ LINIEN immer noch so abgenabelt von anderen Verkehrsträgern des Öffentlichen Verkehrs agieren, wenn es darum geht, Fahrgäste darauf hinzuweisen, wo Umsteigemöglichkeiten zu anderen Verkehrsträgern existieren, das beginnt beim Linienplan, auf dem nicht einmal die Haltestellen der LILO oder der ÖBB im Bereich der Kernzone eingetragen sind, auch die Spuren der Regionalbusse hat man ja aus diesem Plan entfernt. Und bei den Ansagen in den Fahrzeugen kann ebenfalls keine Rede davon sein, dass auch andere Verkehrsträger wahrgenommen werden. Fährt man in Salzburg mit Bus, O-Bus oder S-Bahn wird einem dieses Linzer Manko deutlich bewusst, in Linz muss man wissen, wo man auf welche anderen Verkehrsträger umsteigen kann, in Salzburg oder auch anderswo erfährt man es, sowohl aus dem Linienplan als auch aus den Ansagen.
Freundliche Grüße,
Erich Klinger
Redaktion Wegstrecken
Antwort Mag.a Stumpner, übermittelt 10.03.2016
Sehr geehrter Herr Klinger!
Herzlichen Dank für Ihr Schreiben. Ich darf Ihnen folgende Antwort übermitteln:
Mit der Errichtung der Schleife Ferihumerstraße wird ein dem Bedarf entsprechendes Bedienkonzept mit einer Verdichtung des Fahrplans im Bereich zwischen Lindbauer und der Neuen Welt ermöglicht, welches sowohl betriebswirtschaftlich, betriebstechnisch als auch vom Fahrgastnutzen nunmehr Möglichkeiten bietet, die bisher nicht gegeben waren.
So werden in der Morgenspitze durch eine fahrplanmäßige Einkürzung der schwach besetzten Einschubfahrten Richtung Universität (die Fahrgastfrequenz ab der Peuerbachstraße stadtauswärts verringert sich), diese Fahrten in der Schleife Ferihumerstraße gewendet und über das Stadtzentrum und den Hauptbahnhof zurück in den Süden geführt. Dies ergibt eine Taktverdichtung in der Morgenspitze um 9 Fahrten zwischen der Schleife Ferihumerstraße und der Schleife Neue Welt.
Insgesamt ein Konzept, welches zu einer Verbesserung des Angebotes im stärksten Streckenabschnitt in der Morgenspitze in Linz führen wird (Kapazitätsausweitung um ca. 2000 Plätze, das entspricht 20 % Kapazitätssteigerung). Mit dem Konzept werden jene Bereiche verstärkt die jetzt schon stark ausgelastet sind. In den anderen Bereichen (auch Linie 3) ist das Angebot an Plätzen in den Straßenbahnen ausreichend, um zusätzliche Fahrgäste aufnehmen zu können. Dies sehen wir an der laufenden Fahrgastzahlenauswertung.
Das Konzept, die Schleife Magdalena als Umkehrschleife für die Kurzfahrten zu verwenden, wurde natürlich geprüft. Dazu wäre es aber notwendig, bei gleicher Kapazitätserweiterung aufgrund des langen Umlaufes neben zusätzlichen Fahrern auch zwei zusätzliche Fahrzeuge anzukaufen und einzusetzen, die im derzeitigen Stand nicht vorhanden sind (zwei City Runner kosten derzeit ca. € 7 Mio.)
Von den vom ÖIR prognostizieren Zahlen von ca. 3.000 zusätzlichen Fahrgästen betreffen ca. 30 % die Zeit 7.00 – 8.00 Uhr, der Rest verteilt sich über den Tag. Eine Verkehrserhebung der Fahrten über die Eisenbahnbrücke hat 60 % Kfz mit Linzer Kennzeichen und 40 % andere Kennzeichen (UU, FR etc.) ergeben. Es hängt grundsätzlich vom Verhalten der betroffenen Personen ab, ob sie auf Öffentliche Verkehrsmittel umsteigen werden.
Die Schleife ist mindestens für den Zeitraum des Wegfalls der Eisenbahnbrücke vorgesehen. Die weiteren Planungen im Bereich Lindbauer hängen von der Einbindung der neuen Schienenachse Linz auf Urfahraner Seite bzw. von dem Ergebnis der Systemstudie des Landes OÖ. zur Mühlkreisbahn ab, die Landesrat Steinkellner beauftragen wird.
Bezüglich ihrer Aussage des Abgenabelt seins der LINZ LINIEN von anderen Verkehrsträgern ist zu informieren, dass die Aufgabe zur Koordination aller Verkehrsunternehmen der OÖ. Verkehrsverbund (OÖVV) zuständig ist. Die Planung der Regionallinien liegt mittlerweile in der Hand des Landes Oberösterreich, welches über den OÖVV auch die Ausschreibungen vornimmt. In früheren Jahren gab es Fahrplankonferenzen in denen sich die Verkehrsunternehmen abstimmten. Diese gibt es leider seit Jahren nicht mehr. Keine der regionalen Bahn- und Busbetreiber stimmt ihre Fahrpläne mit den LINZ LINIEN ab. Die LINZ LINIEN werden hier auch vor Tatsachen gestellt und versuchen dann deren Auswirkungen mitzubereinigen, auch durch laufende Information. Dass dies in einem Netz mit 35 Linien nicht so einfach ist, liegt auf der Hand.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass sich die Fahrgastzahlen bei den LINZ LINIEN in den letzten Jahren mit steigenden Fahrgastzahlen sehr positiv entwickelt haben.
Beste Grüße
Mag. (FH) Susanne Stumpner
LINZ AG
Konzernkommunikation/Presse