„Das große Gefängnis“ ist der Titel eines Sammelbandes, der aktuell auf der Plattform transversal texts veröffentlicht worden ist. Das Buch versammelt theoretische Texte und Gespräche mit Betroffenen über den gesellschaftlichen, politischen und juridischen Umgang mit Migration und Gefängnis.
Es ist ein markanter Wortlaut aus einem Interview mit einem ehemaligen Häftling, der am Klappentext abgedruckt ist:
„Ich spreche immer von zwei Gefängnissen, vom kleinen und vom großen Gefängnis. Das große Gefängnis, ist alles da draußen. Ins kleine Gefängnis kommt man, wenn man Dummheiten macht (…). Das große Gefängnis gibt es vor allem für Sans Papiers, das ist ganz Europa. In welchem der beiden Gefängnisse es schwieriger ist, zu leben? Ich denke, das Leben im großen Gefängnis ist schwieriger. Bei kleinen Gefängnis weißt du, was dich erwartet, wenn du bei etwas erwischt wirst, was du nicht machen sollst. Aber im großen Gefängnis geht’s nicht darum, etwas Falsches zu tun, sondern darum, wer du bist. Es geht um Migration und um die Suche nach einem besseren Leben.”
Die Herausgeberinnen des Buchs Monika Mokre und Birgit Mennel haben am 18. Februar 2016 zu einer Podiumsdiskussion geladen. Im Wiener Palais Epstein war ein breites Podium zu Gast, um das Buch aus Expert*innensicht zu kommentieren. Die Problemlagen, aber auch mögliche Lösungsansätze waren ein Thema, vor allem auch, was den Jugendstrafvollzug betrifft.
Christa Edlmayr hat für FROzine Ausschnitte aus der Diskussion zusammengestellt.
Der Textband „Das große Gefängnis“ kann auf der Plattform transversal texts bestellt oder gegen freie Spende heruntergeladen werden.