Die Unkultur der Maßlosigkeit im „Zeitalter des Menschen“
Die globale Macht des Menschen und seine Fähigkeit, irreversible Erdprozesse anzustoßen, hat nach Paul Crutzen ein neues Erdzeitalter eingeläutet, das er als „Anthropozän“ bezeichnet: Das Zeitalter des Menschen. Mit Hilfe der gewaltigen Veränderungskraft der Technologien wird sowohl in das Ökosystem als auch in die gesamten Lebenswelten massiv eingegriffen. Die Spuren des Menschen sind heute allgegenwärtig. Jede Intervention in natürliche Systeme bewirkt neben beabsichtigten Effekten auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen und damit verbundene Probleme.
Die digitale Vernetzung mit ihren vielfältigen Anwendungen verbindet nicht nur weltweit Menschen, sondern ermöglicht eine digitale Steuerung von immer mehr Geschäfts- und Produktionsprozessen. „Industrie 4.0“ und das „Internet der Dinge“ – aktuell für viele nur ein Schlagwort – werden vermutlich gesellschaftliche Realitäten grundlegend verändern und bestimmen. Mittlerweile wird bereits daran gearbeitet Menschen mit Maschinen zu verschmelzen, durch Maschinen ersetzt werden sie ja schon lange.
Im Studiogespräch erläutert Dr. Horst Peter Groß vom Universitätsclub Kärnten seine Überlegungen zum Anthropozän, einer globalen Ethik der Mäßigung und inwiefern der Mensch ein Irrläufer der Evolution oder Schöpfer einer besseren Welt sein kann.