Am zweiten Juli-Wochenende 2016 waren Andi Wahl und ich zu Gast bei Radio Free FM in Ulm an der Donau. http://www.freefm.de/
Diese Einladung erfolgte im Rahmen der Kooperation der Freien Radios in Donaustädten zwischen Ulm und Novi Sad.
Am 8.7., dem Tag unserer Anreise, wurden wir am späteren Nachmittag von Christoph Hütter, Geschäftsführerkollege von Andi, begrüsst und durch die relativ großzügigen Räumlichkeiten des Radios geführt.
Dabei kamen wir auch mit einigen MitarbeiterInnen des Radios ins Gespräch und selbstverständlich nutzten auch Christoph und Andi die Gelegenheit zu einem längeren Gespräch.
Nach Einkehr in einer uns empfohlenen Konditorei kamen wir mit unserem Sendungsgastgeber, Martin Gaiser, Buchhändler und Mitbesitzer der Buchhandlung Bücherpunkt in Blaubeuren nahe Ulm und gemeinsam mit Christoph Niedt Gestalter von „Freunde reden Tacheles“ zusammen. Diese Sendereihe, Ausstrahlung im 2-Wochen-Rhythmus jeweils von 20 bis 22 Uhr, ist die am längsten on Air befindliche Sendereihe im Radio Free FM und wird seit August 1995 – zwei Monate nach Sendestart von Free FM – ausgestrahlt.
Nachdem wir die letzten noch offenen Fragen zum Ablauf der Sendung in entspanntem Vorgespräch geklärt hatten, gingen wir ab 20 Uhr live auf Sendung, Martin moderierend am Mischpult und Andi und ich stehend/sitzend am tresenähnlichen Gästepult.
Und, ja, Dora war auch dabei, aber was es mit Dora auf sich hat, erfahren HörerInnen der Sendung ohnedies.
Inhalte der Sendung: Wie ist es um die Literatur in OÖ (mit Schwerpunkt Linz) bestellt; welche Literatursendungen gibt es im Freien Rundfunk OÖ; wie kam es zu dieser Sendung – die ursprüngliche Kooperation der Donau-Radios war auf Musik ausgerichtet. Wo findet Literatur (mit Schwerpunkt Linz) statt?
Auch der Bachmann-Preis wurde von Martin angesprochen, oder versucht, die Frage zu beantworten, warum experimentielle Literatur in Österreich stärker verbreitet ist als in Deutschland.
Hörbeispiele hatten wir natürlich auch mitgebracht, aus zwei Lesungen, die im Mai bzw. im Juni im Linzer Posthof bzw. im Stifterhaus stattgefunden hatten:
Von der Lesung der „Texte gegen rechts“, die am 7. Mai im Posthof stattfand, brachten wir die dort von Judith Gruber-Rizy, Kurt Mitterndorfer, Dominika Meindl und Richard Wall gelesenen Texte zu Gehör.
Da Richard Wall in seiner Einleitung auf die „Mühlviertler Hasenjagd“ verwies, nahm Andreas Wahl den inhaltlichen Faden auf und vermittelte Wissenswertes zu dieser Treibjagd auf Menschen im Februar 1945.
Anschließend waren, als nochmalige Erweiterung der literarischen Bandbreite in den Hörbeispielen, zwei Ausschnitte aus den jeweiligen Lesungen von Magdalena Knapp-Menzel und Thomas Northoff im Linzer Stifterhaus am 9. Juni zu hören, die an diesem Abend – gemeinsam mit Hilde Schmölzer – als in Wien lebende AutorInnen präsentiert wurden. Seitens der GAV (Grazer Autorinnen Autorenversammlung, gegründet 1973, seit 1975 mit Sitz in Wien, größte AutorInnenvereinigung Österreichs) gibt es einen regelmäßigen Austausch mittels Lesungen, auch grenzüberschreitend.
Ich las schließlich den Beginn meiner Erzählung „Szenen aus Nové Údolí/Neuthal und Haidmühle“, die im Vorjahr entstanden ist.
Die Musik, die wir zu dieser Sendung beisteuerten, stammte von Frau Tomani (2), wosisig und Mieze Medusa feat. Tenderboy.
Dass wir nach der Sendung auf Anregung von Martin noch auf einen „literarischen Absacker“ gingen, in die Galerie Tobias Schrade, wo Ulla Willick las und Ivan Antonic Akkordeon spielte, war ein guter Abschluss dieses Tages.
Erich Klinger, 21. Juli 2016.