Die Begegnung mit dem Zeitzeugen Heinz Kounio; Eine Resolution im EU-Parlament für das Einfrieren der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei; Resultate der Klimakonferenz 2016 in Marrakesh
Begegnung mit dem Zeitzeugen Heinz Kounio
Die Beschäftigung mit Zeitgeschichte und das Erinnern an die Gräuel der Naziherrschaft ist – so muß man es leider sagen – heute wichtiger denn je. Denn am Beginn von Unrechtsregimnen und Unmenschlichkeit steht meist der Verlust von Minderheitenrechten, und demokratischen Grundrechten.
Diktaturen sind längst nicht überwunden und die aktuellen politischen Verhältnisse wie etwa in der Türkei oder auch in Ländern Europas lassen nichts Gutes erahnen. Dazu ein verstörender Wahlausgang in den USA. Vor diesem Hintergrund sind die Stimmen, und die letzten Zeugen des Unfassbaren zu verorten.
Vergangene Woche war im Zeitgeschichtemuseum Ebensee einer der letzten griechischen Überlebenden des Holocausts, Heinz Kounio zu Gast und stellte seine nun auch auf deutsch erschienene Autobiographie „Ein Liter Suppe und 60 Gramm Brot“ vor. Seine Rede im vollbesetzten Saal war sehr bewegend und bedrückend. Er wurde als 15-jähriger zusammen mit all seinen Familienmitgliedern von den deutschen Besatzern inhaftiert und unter entsetzlichen Bedingungen ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. 23 Mitglieder seiner Familie wurden gleich nach der Ankunft in Birkenau ermordet.
Er selbst arbeitete unter unvorstellbaren Lebensbedingungen 27 Monate lang als Zwangsarbeiter in diesem und weiteren Lagern. Im Mai 1945 wird Heinz Kounio von US-amerikanischen Truppen in Ebensee befreit. In einem Ausschnitt aus seiner Rede erzählt er über seine Zeit im Konzentrationslager Ebensee und seine Befreiung. Im Anschließenden Interview spricht der für seine Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit vielfach ausgezeichntete Kounio über die Beweggründe, die ihn zum Schreiben gebracht haben und warum er trotz allem keinen Hass verspürt.
„Ein Liter Suppe und 60 Gramm Brot. Das Tagebuch des Gefangenen 109565“ ist im Hentrich & Hentrich Verlag erschienen. Die nächsten Veranstaltungen im Zeitgeschichtemuseum Ebensee: http://www.memorial-ebensee.at
Widerhall Woche 46 vom Freien Radio Salzkammergut
Resolution im EU-Parlament für das Einfrieren der Beitrittsverhandlungen: “Unsere Beziehung zur Türkei ist zunehmend eine Bürde, ein Glaubwürdigkeitsproblem für die Union”
Diese Woche tagt das Europäische Parlament wieder im Plenum in Strasbourg. Ein grosses Thema diese Woche sind die Beziehungen mit der Türkei angesichts des autokratischen Abdriften Erdogans. Kritik daran gab es schon seit längerem aus den Fraktionen der Grünen und der Linken. Auch die Kommission legte vor einigen Wochen einen kritischen Fortschritts- beziehungsweise Rückschrittsbericht zur Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei. Doch weder sie noch die Regierungen der Mitgliedstaaten konnten sich dazu durchringen, politische Konsequenzen daraus zu ziehen.
Die Liberalen im Europaparlament ergriffen die Initiative und beantragten für diese Woche eine Debatte und Abstimmung mit dem Ziel, die Beitrittsgespräche mit der Türkei einzufrieren. Auf seiner gestrigen Pressekonferenz erklärte Fraktionsvorsitzender Guy Verhofstadt warum.
Der Beitrag gibt einen Überblick über die Stellungnahmen der Fraktionen, die am gestrigen Dienstag eine Pressekonferenz hielten, von den Christdemokraten bis zu den Linken.
Zum Beitrag von Radio Dreieckland in Freiburg
Resultate der Klimakonferenz 2016 in Marrakesh
Beim 22. Weltklimagipfel in Marrakesch sollte es darum gehen, was konkret aus den Klimazielen von Paris wird. Der Umweltökonom Prof. Dr. Reimund Schwarze hat vor Ort die Klimakonferenz von Marokko beobachtet. Er arbeitet und forscht im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung mit den Schwerpunkten Wirtschaftswissenschaften, Nachhaltigkeit und Internationale Klimapolitik.
Beitrag von Radio Corax in Halle an der Saale
cc- Musik von Bielebny/Ambitus: Fatiga, My personal, Air after raining, In my face
Durch die Senung führt Sandra Hochholzer