Letzten Samstag war Premiere im Landestheater: Das großartige Stück NIEMAND von Horvath, neu entdeckt und nun auf zeitgenössischen Bühnen inszeniert, hat nichts an Aktualität eingebüst. Wohnen als Menschenrecht? Das ist die Kernfrage, die bis in die existenziellen Grundfesten des Menschen reicht.
2016 wurde die Genossenschaftsidee in das immaterielle UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Das Theaterstück NIEMAND ist eine Sensation: nicht nur ist es ein „neues” Stück Ödön von Horváths aus dem Jahr 1924, das bis 2015 verschwunden war, sondern weil es an der Frage ansetzt, ob Wohnen ein Menschenrecht ist oder Ware.
Niemand ist ein Mietshausdrama und erzählt die Geschichte des geldgierigen Krüppels Lehmann, der in der Zeit der Weltwirtschaftskrise die Bewohner seines Mietshauses ausbeutet. Niemand ist bei Horváth die höchste Gewalt, das erbarmungslose Schicksal, Gott. „Niemand” zwingt die Menschen in eine Existenz, die ihren unentrinnbaren Verlauf nimmt.
Mitschnitte von der Premiere und ein Gespräch mit Peter Wittenberg, der NIEMAND nach Horvath inszeniert hat.