Radio Netwatcher vom 6.1.2017 – Thomas Lohninger – Netzpolitik in Österreich (33C3)

Podcast
Radio Netwatcher
  • Radio Netwatcher vom 6.1.2017 - Thomas Lohninger - Netzpolitik in Österreich (33C3)
    60:00
audio
30:46 min
BBA Livestream-Video von Youtube weltweit gesperrt worden - jetzt spricht Georg Markus Kainz über Contentfilter und anderen Fragen
audio
1 h. 56:45 min
20181025 Mitschnitt BBA Gala 2018 mit MusikAUDIO_CC by-nc 4.0 netwatcher24.tv
audio
1 h. 00 sec
Radio Netwatcher vom 25.8.2017 – Hauke Löffler - Einführung in Go (GPN11) [letzte Folge Radio Netwatcher]
audio
1 h. 00 sec
Radio Netwatcher vom 18.8.2017 – Fit mit Neti: New Running Music for 2017 #67
audio
1 h. 00 sec
Radio Netwatcher vom 11.8.2017 – Fit mit Neti: Music for Running – New Running Music 2015 Mix #21 best running songs motivation music running music 2017 workout music
audio
1 h. 01 sec
Radio Netwatcher vom 4.8.2017 – Fit mit Neti: Music for Running – Best Running Music 2017: Epic jogging top 100 music charts fitness training
audio
1 h. 00 sec
Radio Netwatcher vom 28.7.2017 – Fit mit Neti: Running Workout Music #88
audio
1 h. 00 sec
Radio Netwatcher vom 21.7.2017 – Pylon – Invasion der Roboter (zwischen Industrie und Kultur)
audio
1 h. 00 sec
Radio Netwatcher vom 14.7.2017 – Volkszähler.org (GPN17) oder welche Schwächen Smartmeter haben
audio
1 h. 00 sec
Radio Netwatcher vom 7.7.2017 – Nadja – Menstruation Matters (GPN17)

Lecture: Netzpolitik in Österreich
Ein Jahresrückblick aus dem Land der Datenberge
Ew logo farbe l

Die Netzpolitik der österreichischen Bundesregierung hat sich im Jahr 2016 nicht besser dargestellt als die Jahre davor: Neue Überwachungsgesetze, (bislang erfolgreich verhinderte) Versuche eine staatliche Spionagesoftware (Bundestrojaner) einzuführen, der ewige Kampf um ein Transparenzgesetz, eine scheinheilige Simulation demokratischer Partizipation und das totglaubte E-Voting sind brennende Themen und bedürfen einer breiten gesellschaftlichen Diskussion. Der AKVorrat zeigt in einem netzpolitischen Jahresrückblick, was wir dagegen tun können und zeigt, dass Zivilgesellschaft wirkt.

Polizeiliches Staatsschutzgesetz beschlossen, Gesetzesvorlage für die Legalisierung einer Überwachungssoftware (Bundestrojaner) eingebracht, weitreichende Überwachungsmaßnahmen neuerdings schon bei Verwaltungsübertretungen möglich etc. – die Liste der datenschutzrechtlichen und netzpolitischen Problemfälle in Österreich ist lang. Das Arbeitspensum für Aktivistinnen und Aktivisten in Österreich steigt.

Auch für zivilgesellschaftliche Initiativen gilt, dass Politik das Bohren harter Bretter bedeutet. Mit einer wohldosierten Mischung aus juristischer und technischer Expertise sowie Aktionismus konnten 2016 ein paar sehr tiefe Löcher in die offizielle unausgewogene Netzpolitik Österreichs gebohrt werden.

Herzstück der Aktivitäten des abgelaufenen Jahres war HEAT, das Handbuch zur Evaluation der Anti-Terror-Gesetze in Österreich.

Das Ausmaß der staatlichen Eingriffe in unsere Privatsphäre und in die informationelle Selbstbestimmung lässt sich nur durch die Betrachtung der Summe aller Eingriffe richtig erfassen. Diese wichtige Erkenntnis der Notwendigkeit einer „Überwachungs-Gesamtrechnung“ wurde erstmals vom deutschen Bundesverfassungsgericht im Urteil zur Aufhebung der deutschen Vorratsdatenspeicherung im März 2010 formuliert. HEAT listet alle Überwachungsgesetze Österreichs auf, kombiniert dies mit einer Aufarbeitung der relevanten Judikatur, einer Erhebung der für Sicherheitsbehörden verfügbaren sowie der tatsächlich eingesetzten Technologien und schließlich einer ersten groben Technikfolgenabschätzung. In den Schlussfolgerungen wird daraus ein Kriterienkatalog für eine Evaluation aller Anti-Terror-Gesetze abgeleitet. Dieses „Pflichtenheft“ soll staatlichen und zivilen Organisationen helfen, überschießende und damit potentiell verfassungswidrige Überwachungsbefugnisse zu identifizieren. Mit HEAT liegt erstmals eine Anleitung vor, wie bestehende und zukünftige Gesetze mit allgemein anerkannten Grundrechten in Einklang gebracht werden können. Diese ist allgemein anwendbar und nicht nur für Österreich.

HEAT ist auch die Grundlage für eine sogenannte Drittelbeschwerde, die von einem Drittel der Abgeordneten zum österreichischen Nationalrat gegen das Polizeiliche Staatsschutzgesetz beim Österreichischen Verfassungsgerichtshof eingebracht wurde.

Playlist / Bonustrack:

– DJ Schmolli – The Faith Message

Laisser un commentaire