Der Grazer Theaterregisseur und Dramatiker Ernst M. Binder ist in der Nacht vom 27. auf 28.01.2017 völlig überraschend gestorben, einen Tag vor der Premiere seiner Inszenierung von Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ und voller Pläne für weitere Inszenierungen. Am 1. April hätte Becketts „Das letzte Band“ im Grazer Schauspielhaus Premiere haben sollen und im August die Uraufführung einer Oper von Zesses Seglias bei den Bregenzer Festspielen. Dafür hatte Ernst Binder auch das Libretto geschrieben.
Anstelle eines Nachrufes brachte das rote Mikro ein aktualisiertes Portrait, das im Frühling 2011 entstanden ist. Den Titel der Sendung hat damals Ernst Binder geliefert: „Der Tod ist das, was uns am Leben hält.“
Ernst Binder erzählt, was ihn schon früh zum Schreiben angetrieben hat, von seiner Drogensucht in den 1970er Jahren, vom Alkohol, der in seinem Leben eine große Rolle gespielt hat, von der daraus resultierenden Krankheit und der Lebertransplantation, die ihm 2009 – quasi in letzter Minute – das Leben gerettet hat. Er erzählt von der Einsamkeit, seiner Melancholie, von seinen ersten Lese-Erlebnissen und warum er schon mit acht Jahren gewusst hat, dass er einmal Schriftsteller werden will.
Musik: CDs „Kali Sultana“ von Tierry Titi Robin, „Neun“ von Tschiritsch, Lechner, Haselsteiner und „Tarab“ von Dancas Ocultas
Buch: Ernst M. Binder: „Das stumme h oder Warum die Erde eine Scheibe ist und das Glück der Papagei des Melancholikers“, „Edition Graz“, Sonderzahl Verlag 2011, Hg. Gerhard Melzer
Links: Homepage von Ernst M. Binder und von dramagraz , wikipedia-Eintrag, Originalsendung: „Der Tod ist das, was uns am Leben hält“. Die unbekannten Seiten des Ernst M. Binder