Dr. Daniele Ganser über Migrationsbewegung und das EU-Türkei-Abkommen

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Als „Flüchtlingskrise in Europa“ werden ab 2015 die als krisenhaft bewerteten Zustände im Zusammenhang mit der Ein- oder Durchreise der hunderttausender Flüchtenden und Schutzsuchenden in oder durch viele Staaten Europas bezeichnet. Die meisten Flüchtenden wählten dabei die so genannte Balkanroute von der Türkei über Griechenland nach Zentraleuropa. Im EU-Türkei-Abkommen vom 18. März 2016 wurde vereinbart, dass die Türkei illegal nach Europa gereiste Personen zurücknimmt, während die EU im Gegenzug legalen Asylbewerbern die Einreise ermöglicht. Die Türkei ist das Haupttransitland für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa und somit Europas Schlüsselpartner in der Flüchtlingskrise. Am 24. September 2016 war Dr. Daniele Ganser, Schweizer Historiker, mit Forschungsschwerpunkte Friedens- und Energieforscherung, Geostrategie und Wirtschaftspolitik im Wiener Odeon Theater und präsentierte seinen Vortrag: 15 Jahre nach 9/11 Ist der sogenannte „Krieg gegen den Terror“ ein Vorwand um Erdöl und Erdgas zu erbeuten? Ein Rückblick auf die Terroranschläge vom 11. September 2001.

Er wurde mit seiner 2005 veröffentlichten Dissertation über „NATO-Geheimarmeen“ bekannt. Sein Buch „Europa im Erdölrausch“ erschien im September 2012 und schildert den globalen Kampf ums Erdöl. Er unterrichtet an der Universität St. Gallen zur Geschichte und Zukunft von Energiesystemen und war Dozent für Zeitgeschichte an der Universität Basel, der Universität Zürich und der Universität Luzern. Daniele Ganser ist Gründer und Leiter des „Swiss Institute for Peace and Energy Research“ (SIPER) in Basel und untersucht, ob es möglich wäre, die Energieversorgung zu 100% auf erneuerbare Energien umzustellen und Konflikte friedlich zu lösen.

Ein Beitrag von Marika Nitu

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