1.) NATO-„Sicherheitskonferenz“ in München
Anfang Februar fand in München die sog. Nato-Sicherheitskonferenz statt. Hochkarätige Funktionäre aus Politik, Militär und Industrie trafen sich im Nobelhotel Bayerischer Hof zum Austausch über zukünftige Militärstrategien der Nato. U.a. mit dabei: Donald Rumsfeld, Hillery Clinton oder Bill Gates.
Tags zuvor trafen sich im Zusammenhang mit der Nato-Sicherheitskonferenz auch noch Wirtschafts- und Bankenfunktionäre zur sog. „Finanzierungskonferenz Nordafrika-Mittelost“, die vom Bundesverband der Deutschen Industrie ausgerichtet wurde. Die Ausweitung der neoliberalen Wirtschafts- und Investitionspolitik in der Region stand dabei im Vordergrund des Programms. Dazu passend das Motto: „Mehr Sicherheit durch Investitionen“.
Beide Tagungen wurden von zahlreichen Protesten begleitet, ein Beitrag von Bernd Moser von Radio Z aus Nürnberg.
Und es folgt noch ein zweiter Blick auf die Sicherheitskonferenz: ein Kommentar von Radio Corax aus Halle nach einem Interview mit Klaus Schreer, dem Sprecher des Aktionsbündnisses gegen die NATO-
Sicherheitskonferenz.
2.) „The Public Eye on Davos“
Im folgenden Beitrag geht es nicht um „Die toten Augen von London“ a la Edgar Wallace, sondern, fast so kriminell, um „The Public Eye on Davos“. Dies ist eine globalisierungskritische Veranstaltung, welche jeweils Ende Januar, zeitgleich zum Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums, der WEF, in Davos stattfindet. Diese Alternativkonferenz zum WEF ist ein gemeinsames Projekt von mehreren Nichtregierungsorganisationen aus allen Kontinenten. Im Zentrum steht eine fundierte Kritik an der neoliberalen Globalisierung wie sie maßgeblich von den Mitgliedern des WEF, den großen transnationalen Unternehmen, vorangetrieben wird. Angesichts der massiven sozialen und ökologischen Auswirkungen dieser einseitig wirtschaftlichen Globalisierung wird am „Public Eye“ eine Globalisierung der Gerechtigkeit und der ökologischen Anliegen gefordert.
Das sechste „Public Eye on Davos“ fand am 26./27. Januar 2005 in Davos statt. Erstmals werden die „Public Eye Awards“ für sozial und ökologisch unverantwortliche Konzerne verliehen. Menschen aus aller Welt nutzten die Möglichkeit, auf der „Public Eye“-Website den für sie gravierendsten Fall von ungenügender Unternehmungsverantwortung auszuwählen. Klarer Sieger und damit Träger des Publikumspreises ist Nestlé. Der Schweizer Lebensmittelkonzern steht wegen Arbeitskonflikten in Kolumbien und wegen der aggressiven Vermarktung von Babynahrung in der Kritik. Dadurch werden Frauen vom gesünderen Stillen abgehalten – mit schwerwiegenden Folgen für Babys vor allem in ärmeren Ländern.
Radio%attac bringt einen Ausschnitt einer Lifesendung aus Porto Alegre/Brasilien vom WorldSocialForum, gestaltet von unserer Kollegin Bianca Miglioretto von Radio Lora:
3.) NGOs in Slovenien:
Vom 11.-13. Februar fand in Budapest ein internationales NGO-Treffen zum Thema GATS und Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen statt, an dem viele VertreterInnen osteuropäischer Länder teilnahmen. Wir nutzten die Gelegenheit und führten Gespräche mit TeilnehmerInnen aus Ländern, in denen wir das NGO-Leben noch nicht so gut kennen, wie Slowenien oder Bulgarien.
In unserem heutige Beitrag hören Sie Borut Osonkar aus Slowenien. Seine NGO-Tätigkeit fing Anfang der 90-er Jahre an und war immer informell, die 1. Aktivität war die Besetzung eines Gebäudes – in dem heute die von ihm vertretene NGO „Pekarna“ untergebracht ist. Durch die Gründung eines Studentenradios, Radio Student, hat er dann sehr viele Kontakte geknüpft, Inhalte kennen gelernt. Nebenbei studierte er Soziologie und Philosophie – und vertrat heute beim Kongress gleich drei NGOs: das Zentrum für Nichtregierungsorganisationen in Ljubljana – mit 128 Mitgliedsorganisationen, dann die aktivistenorientiertere „Pekarna“, eine Kultur-NGO, sowie Radio Student aus Maribor.
Mehr Informationen zu slowenischen NGOs und zum „Zentrum für Nichtregierungsorganisationen“ in Ljubljana erhalten Sie auf der Homepage der Organsation PEKARNA www.pekarna.org.
An der heutigen Sendung haben mitgearbeitet: Judit Wlaschitz, Gerhard Gutschi und Conni Derler.