Gerade eben ging der alljährliche Eurovision Song Contest über die Bühne, der nicht nur als Gesangswettbewerb sondern auch als Party für die queere Community gilt. Als sich Österreich dafür entschied, 2014 Conchita Wurst als Vertreterin nach Kopenhagen zum Song Contest zu schicken, gab es unter anderem Kritik aus Weißrussland. In einem Artikel der Tageszeitung „Der Standard“ über die Proteste gegen Conchita Wurst in Weißrussland findet sich folgender Absatz:
Zitat Anfang:
„Präsident Alexander Lukaschenko gilt als homophob. Legendär ist sein Ausspruch «Lieber Diktator sein als schwul». Tatsächlich leben Diktatoren in Weißrussland wesentlich angenehmer und besser als Homosexuelle.“
Zitat Ende
Ist diese Aussage als homonationalistisch zu beurteilen? Oder handelt es sich dabei um berechtigte Kritik am weißrussischen System? Diese Fragen versucht Petra Permesser im folgenden Beitrag zu Homonationalismus und Pinkwashing zu beantworten.
Sie hat dabei O-Töne bei einem Vortrag von Frederik Schindler gesammelt, der bei einer Veranstaltung der Fakultätsvertretung Gewi an der Universität Wien über Pinkwashing sprach. Außerdem hat unsere Redakteurin Petra Permesser mit Katherina Wiedlack telefoniert. Katherina Wiedlack ist Amerikanistin und Genderforscherin. Sie verwendet das Konzept des Homonationalismus in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Derzeit lebt Katherina Wiedlack in den USA und bringt zum Einsteig des Beitrags auch gleich ein US-amerikanisches Beispiel für Homonationalismus.