Die Begriffssysteme und Denkzusammenhänge der Psychoanalyse und der Justiz können zu Divergenzen zwischen juristischem und psychoanalytischem Denken führen – Frau Mag. Ruth Neumeister vereint in ihrer Tätigkeit als Psychoanalytikerin in freier Praxis sowie als psychoanalytische Gerichtssachverständige diese beiden Disziplinen miteinander.
Um als Psychotherapeut/In gutachterlich tätig zu sein, bedarf es eines Vertrautwerdens mit der juristischen Sprache und Denkweise, um vorgegebene inhaltliche Kriterien eines Gutachtens standesgemäß einhalten zu können.
Die Justiz, als Institution und Auftraggeberin, kann die Rolle eines großen Anderen – psychoanalytisch gesprochen als etwas Fremdes, Drittes – einnehmen. Aber auch der/die gutachterliche Psychotherapeut/In kann als Triangulierungsfaktor wirksam werden. Dies birgt Hürden wie auch Möglichkeiten.
Die Sendung gibt Einblick in den Tätigkeitsbereich psychotherapeutischer Gutachter, insbesondere unter dem Aspekt psychoanalytischer Techniken und Hilfsmittel, die im Zuge eines gutachterlichen Prozesses eingesetzt werden können.
Gast der Sendung ist Frau Mag. Ruth Neumeister:
Sie ist Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin, Psychotherapeutische Gutachterin und Sängerin.
Sie lebt und arbeitet in Graz und absolvierte das Studium der Anglistik, Amerikanistik sowie Philosophie, Psychologie und Pädagogik mit Lehramtsprüfung. Anschließend machte Sie die Psychoanalytische Ausbildung. Seit Jahren arbeitet sie als Psychotherapeutin in der eigenen Praxis mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Sie ist ordentliches Mitglied und Lehrbeauftragte im Arbeitskreis für Psychoanalyse Linz/ Graz (APLG). Zudem hat sie verschiedene Lehraufträge. Weiters ist Sie ordentliches Mitglied des Arbeitskreises für Psychoanalyse (WAP) und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA).
Außerdem arbeitet Sie als Sachverständige für Psychotherapie, d.h. als Psychotherapeutische Gutachterin und tut dies aus einer psychoanalytischen Perspektive.
Für ihre praktische psychotherapeutische Arbeit sind ihr vor allem die psychoanalytische Entwicklungspsychologie und die Wirkungsweisen des Unbewussten wichtig. In Vorträgen und Seminaren beschäftigt sie sich ebenso mit diesen interessanten und für das therapeutische Arbeiten – aus ihrer Sicht – zentralen Themen.