KV Willy – kurzes Gespräch; Buchrezension „auf nach Böhmen“; Erstes Wiener Lesetheater liest Franz Kain

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Nachspann
  • KV Willy - Fossi und Jörg; auf nach Böhmen; 1. Wr. Lesetheater_Kain
    116:32
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1 Std. 55:35 Min.
Siegfried Holzbauer
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1 Std. 55:10 Min.
Mittendrin am Rand der Welt2 / Grönland / Tasiilaqu
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1 Std. 58:10 Min.
Wally Rettenbacher
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2 Std. 10:58 Min.
Erwin Riess
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59:13 Min.
Buchrezensionen: Riess, Travnicek, Edschmid, E. Kain
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2 Std. 03:16 Min.
Karin Peschka
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2 Std. 26 Sek.
In Nachspann zu Gast: Käthe Kratz
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1 Std. 56:25 Min.
Ruth Aspöck zu Gast im Studio
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1 Std. 58:24 Min.
Zu Gast: Rudolf Habringer
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2 Std. 43 Sek.
Marlene Gölz über Alice Munro

Inhalt Folge 29 der Sendereihe Nachspann:

I) Anlässlich des zeitgleich mit der Sendung in der Stadtwerkstatt stattfindenden „Hallo Welt“-Festes des Kulturverein Willy – jährlicher Ausrichter des Festivals des politischen Liedes in Weißenbach am Attersee – habe ich spontan Jörg Weiß und Fossi als Gesprächspartner über das Fest, aber vor allem über die – ungewisse – Zukunft des Vereins bzw. des Festivals ins Studio gebeten.

Das Gespräch beginnt bei Minute 6.

 

II) Rezension „auf nach Böhmen“: (ab Minute 15:20)

Im in Gutau im Mühlviertel sesshaften akaziaverlag, der 2012 von Regina David gegründet wurde, erschien im August 2017 der Bild- und Textband „auf nach Böhmen“. Bereits Ende August 2016 war mit Georg Seyfried, der sein damals neu erschienenes Werk „ALLE HABEN MENSCHEN BEINE“ ein Autor dieses Verlages zu Gast in „Nachspann“.

Zur jüngsten Publikation „auf nach Böhmen“ ist auf der Verlagsseite wie folgt zu lesen:

“Auf nach Böhmen“ widmet sich dem kulturellen Austausch zwischen Österreich und der Tschechischen Republik. Ausgehend vom oberösterreichischen Mühlviertel nähert sich die Herausgeberin und Fotografin Korinna Kohout dem südböhmischen Grenzland an. Bezugnehmend auf Geschichte und Gegenwart wird die Zone des Übergangs zweier Länder, deren Grenze über lange Zeit kaum passierbar war, erkundet.

Die Fotografien von Korinna Kohout eröffnen den heutigen Blick auf Landschaft, Menschen, Verkehr und Architektur von Zollhäusern, Bauernhöfen, Duty-Free-Shops und ehemaligen Grenzbalken. ZeitzeugInnen, GrenzbewohnerInnen und ExpertInnen schreiben ihre persönlichen Geschichten und Erlebnisse von der Grenze. Ihre Texte handeln von Leben und Arbeit unmittelbar an der Grenze, Zöllnern und KünstlerInnen, Vertreibung nach dem Krieg.

Die beiden Medien, Bild und Sprache, ergänzen und bereichern einander und beleuchten Eigenheiten und Phänomene der Region.

Zur Autorin:

Korinna Kohout, wurde 1970 in Linz geboren; aufgewachsen in Lembach im Mühlviertel. In Salzburg studierte sie Kunstgeschichte und war für Museen und Kultureinrichtungen in Österreich und Deutschland tätig.

Sie arbeitet als freie Fotografin und Kunstvermittlerin für die Museen der Stadt Linz und lebt mit ihrer Familie in Puchenau bei Linz.

Die Textbeiträge stammen von folgenden AutorInnen:

Klaus Kohout, M. D., Andrea und Klaus Scheuringer, Sabine Blöchl, Vit Krsul, Roswitha Fitzinger, Erich Altmann, Elisabeth Gruber, Jürgen Pachner sowie J.S.

Warum diese „verlagsoffizielle“ Einleitung? So sehr ich mich auf das Buch gefreut habe, richtig „warm geworden“ bin ich mit diesem Werk noch nicht. Das liegt sicher auch daran, dass ich von der Grenzregion auf Mühlviertler Seite zu wenig kenne und mich doch wesentlich stärker auf südböhmische Gefilde eingelassen habe in den vergangenen 10 oder 12 Jahren.

Mein „weites“ und oft auch raues, ruppiges Südböhmen, vor allem den Landstrich zwischen Dreiländereck und Horni Dvoriste, habe ich jedoch nur ansatzweise wiedergefunden.

Die Fotografien Korinna Kohouts ziehen mich nur teilweise in ihren Bann, mitunter habe ich wenig Bezug zu ihren Motiven, es ist auch nicht abwegig, die Welt auch fotografisch aus anderen Perspektiven und Hingezogenheiten zu dokumentieren, fotografiert man auch selbst oder schreibt man selbst, nähert man sich – so wie ich – den Arbeiten anderer auch aus dem eigenen Blickwinkel, aus der eigenen Art, Dinge zu beschreiben.

Aber auch das erklärt nicht meine Distanz zu diesem Buch.

Dass dort, wo mehrere Fotos verkleinert zusammentreffen, die Zusammenstellung mitunter für meine Begriffe „willkürlich“ scheint, auch wenn ich weiß, dass das Zusammenstellen von Fotos auch einem persönlichen Wahrnehmen von „zusammenpassend“ oder „bewusster Aneinanderreihung unterschiedlicher Stimmungen oder Motive“ folgt und man derartige Prozesse nicht unbedingt mittels langer Überlegungen umsetzt, sondern eher aus einem Gespür für Abfolgen heraus.

Es hätte dem Buch gut getan, weniger, doch dafür großformatige Fotos aufzuweisen und die dicht gedrängten Fotopassagen dafür zu reduzieren.

Die Inhalte der Textbeiträge spannen sich von einem ausführlichen Exkurs über Zollhäuser, Erinnerungen eines bis 1998 in Schöneben Dienst versehenden Zollwachebeamten, aus Vietnam nach Tschechien zugewanderten Menschen, die sich in Südböhmen niedergelassen haben, Rückzugsorten in der Grenzregion Mühlviertel – Südböhmen, Erlebnissen aus der Zeit, als es noch nicht ratsam schien, den Grenzfluss Maltsch zu überqueren bis hin zu den „Edelsteinen aus dem Weltall“, Moldaviten, die vor allem am westlichen Rand des Budweisers Beckens vorkommen.

Radka Benešová hat sämtliche Textbeiträge des Buches ins Tschechische übertragen, mit Ausnahme des Beitrages über die Meteoritensteine/Moldaviten, der von ihr ins Deutsche übersetzt wurde. Diese Übersetzungen finden sich am Ende des Buches.

„auf nach Böhmen“, mit Fotos von Korinna Kohout und Texten verschiedener AutorInnen ist 2017 im akaziaverlag erschienen.

(Anmerkung des Sendungsgestalters: die letzten beiden Absätze dieser Rezension habe ich am 16.11. im vorliegenden Beschlagwortungstext abgeändert. In der Tonaufnahme der Sendung ist noch die „Originalfassung“ dieser die Textbeiträge betreffenden Passage meiner Buchbesprechung zu hören. Was die Heftigkeit meiner Kritik an Klaus Kohouts Textbeitrag „Zollhäuser“ (s.u.) anlangt, habe ich aus heutiger Sicht etwas übers Ziel geschossen, zu „Auf da Grenz“ von Elisabeth Gruber merke ich an, dass es mir nach wie vor seltsam vorkommt, wenn der Text mit einem Inserat für die Ferienwohnung der Autorin illustriert wird. Entschuldigen möchte ich bei jedoch bei Korinna Kohout und Klaus Kohout für meine übergriffige Anmerkung „nichts dagegen, dass die für die Zusammenstellung der Texte verantwortliche Korinna Kohout unbedingt einen Artikel ihres Mannes in den Band aufnehmen wollte“ – diese Aussage ist deplatziert und da gibt’s auch nichts herumzudeuteln. Auch die daran anschließende Formulierung „dass sich dieser aber dann beim Schreiben derart lustlos und fast schon wie ein Schüler, der gezwungen wird, einen Erlebnisaufsatz zu schreiben, in den allerdings auch Fakten eingearbeitet werden sollten, gebärdet, war mir von Anfang an „zuwider“ ist insofern übergriffig, als ich mich nochmals auf das Verhältnis Herausgeberin/Bildautorin zu Textautor beziehe.)

 

Beginn Moderation zu Franz Kain: 25:40, Beginn Wiedergabe 1. Wiener Lesetheater mit Erzählungen von Franz Kain: 30:44.

III) Dem am 10. Januar 1922 in Posern bei Bad Goisern im inneren Salzkammergut geborenen und am 27. Oktober 1997 in Linz verstorbenen Franz Kain ist der zweite und ausführlichere Sendungsteil gewidmet.

Franz Kain war Schriftsteller, Journalist und ab seiner frühen Jugend politisch aktiv. Kain war von 1936 bis zu seinem Tod Mitglied der KPÖ und für diese auch einige Jahre Mandatar im Linzer Gemeinderat. Zudem war Kain von 1956 bis 1982 Chefredakteur der „Neuen Zeit“ – OÖ-Ausgabe der Tageszeitung „Volksstimme“. Der schriftstellerische Werdegang Kains war über Jahrzehnte mit dem (Ost-)Berliner Aufbau-Verlag verbunden, in dem bis Ende der 1980er-Jahre sämtliche Werke Kains erschienen. Erst ab 1989 übernahm mit der „Bibliothek der Provinz“ unter Richard Pils ein österreichischer Verlag die Veröffentlichungen der Werke des Franz Kain – einschließlich von Neuauflagen der im Aufbau-Verlag erschienenen Bände.

Das „Erste Wiener Lesetheater“ veranstaltete am 12. Jänner dieses Jahres im Wiener „Werkl im Goethehof„:

Franz Kain: Nachrede für Habsburg

3 Erzählungen aus  dem Band „Der Weg zum Ödensee“

Der oberösterreichische Schriftsteller Franz Kain (1922 – 1997) hat vor allem in seinem 1973 erschienenen Erzählband „Der Weg zum Ödensee“ versucht, österreichische Geschichte vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mit Hilfe von Geschichten zu erzählen. Er schreibt dazu in seinem Nachwort: „Die Darstellung erfolgt von der Basis eines zornig Liebenden her, der unter seiner Liebe leidet. Die Wahrheit ist immer nützlich, aber nur selten angenehm. Die Geschichte mit Hilfe von Geschichten zu beleuchten, die im Schatten ihrer Zäsuren wachsen, ist ein Akt nationaler Selbstkritik.“

Die erste Erzählung „Nachrede für Habsburg“ ist eine zynische Abrechnung mit dem Kaiser. „Revolutionsferientage“ schildert die Ereignisse im Februar 1934 im Salzkammergut aus der Sicht von Kindern und die dritte Erzählung, „Gewissheit im Mohn“, beschreibt Franz Kains Zeit bei der Strafdivision 999.

Mitwirkende waren: Vera Albert, Judith Gruber-Rizy (Textzusammenstellung, Gestaltung), Magdalena Knapp-Menzel, Gabriela Schmoll

Werkl im Goethehof

1220 Wien, Schüttaustraße 1 (U1 Station Kaisermühlen)

www.werkl.org

In der Sendung ist der gesamte Mitschnitt dieser Veranstaltung zu hören, einschließlich einer ausführlichen Einleitung zu Leben und Werk des Franz Kain durch Judith Gruber-Rizy, die mir auch (im Einverständnis mit den anderen Mitwirkenden) den Mitschnitt für die Sendereihe Nachspann zur Verfügung gestellt hat.

Eine persönliche Nachbemerkung: in der Sendereihe Nachspann wurden 2015 zwei ausführliche Gespräche von Alenka Maly und mir mit Margit Kain ausgestrahlt, die im Zusammenhang mit Franz Kain nicht nur als dessen langjährige Partnerin, sondern auch als Nachlasswalterin seiner literarischen Werke erwähnt werden muss.

Erwähnen möchte ich auch, dass die 2010 verstorbene Tochter von Margit und Franz Kain, die Autorin Eugenie Kain im Jahre 2002 „Man müsste sich die Zeit nehmen, genauer hinzuschauen. Franz Kain und der Roman „Auf dem Taubenmarkt“ Edition philosophisch-literarische Reihe, Linz, publizierte.  Und dass Eugenies (jüngerer) Bruder Franz als Instrumentenbauer in Bad Goisern lebt.

 

 

Nachspann – eine Sendereihe von Erich Klinger mit Unterstützung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV).

 

Nächste und 30. Folge der Sendereihe Nachspann am 30.1.2018 mit der Autorin Ines Oppitz zu Gast im Studio und mit der Vorstellung von Erwin Riess‘ neuem Roman.

Ines Oppitz zu ihren Vorhaben für die Sendung:

„wenn ich es vorerst so allgemein sagen darf, so habe ich vor, aus meinem Prosaband PATCHWORK einige Auszüge zu lesen, einige Gedichte aus dem Band „ein schwebendes verfahren“, einige neue und einige kurze Texte, die in letzter Zeit entstanden sind. Momentan trägt die Sammlung, die entstehen soll, den Titel „spiel.räume…“

 

Veranstaltungshinweis/-tipp:

07.12.2017

Erwin Riess liest um 19:00 Uhr aus seinem neuen Roman „Herr Groll und die Stromschnellen des Tiber“ beim Verein LIBIB in Linz

Donnerstag, 7. Dezember 2017, 19:00 Uhr

Verein LIBIB – KPÖ Oberösterreich

Melicharstraße 8

4020 Linz

Eine Veranstaltung des LIBIB und der Stadtwerkstatt

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