Woher stammt die Immigration, die uns droht?
Wohin führt uns die Geschichte der Weltmächte
Zur Globalisierung, was die Anglo-Sachsen “globalization” nennen, fragt man sich, ob es sich aus dieser Optik einfach um eine ökonomische Revolution handelt, die vor ca. einem Vierteljahrhundert begonnen hat und jetzt das gesamte 21. Jhdt. bestimmt und die langsam aber sicher das Gleichgewicht der Welt verändert?. Ist die Globalisierung ein Nutzen für die Ex-3.Welt-Länder und die Länder Asiens oder muss man sich damit plagen, wie in Europa oder in den USA, wo man Donald Trump gewählt hat, um sich mit seinem “America First” vor ihr zu schützen? Auf jeden Fall wird der Globalisierungsimpakt wichtiger sein als jener der industriellen Revolution, die ab dem 18. Jahrhundert und verstärkt seit dem 19. Jahrhundert unsere Welt prägte.
Weil für mich ein Atomkrieg zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten von Tag zu Tag wahrscheinlicher wird, sind die beiden Akteure Kim Jong-un und Donald Trump mit Putin im Hintergrund, die durch ihre außergewöhnlichen Frisuren optisch fast wie “Brüder in der Sache” erscheinen, wie eine Strafe, die uns alles andere als Stabilität bescheren. Während Trump den Angriff in Syrien mit 59 Tomahawks als Akt der Humanität betrachtet und ihn die New York Post als freundlich, fokussiert und voller Energie bezeichnet, freut sich Jong-un über Trumps Vorgehen und droht mit einem totalen Krieg, falls es Amerika wolle. In der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats, gestern, Freitag, dem 28. April, sind die Außenminister im Grunde genommen nicht weitergekommen als Adam und Eva. Während man hofft, dass China mehr Druck auf Nordkorea ausübt, sind chinesische Forscher skeptischer denn je, ob Nordkorea noch zu bändigen sei. Immerhin hat Nordkorea Chinas Pläne schon öfters durchkreuzt. Aus Staatsräson kehrte Peking bisher allerdings oft alles unter den Teppich. Zur Illustration ein Beispiel: Etwa was am 23. September 1993 passierte, als Millionen Chinesen dem Bewerber Peking um die Vergabe der Olympischen Spiele für 2000 die Daumen drückten und Peking im letzten Durchgang mit 43 zu 45 Stimmen gegen Sydney scheiterte. Unter empörten Chinesen verbreitete sich rasch das Gerücht, dass die entscheidende Nein-Stimme vom sozialistischen Nachbarn Nordkorea gekommen sei, was Jahre später vom Bestsellerautor Ye Yonglie bestätigt wurde. Nordkorea hatte damals Grund, Peking einen Denkzettel zu verpassen. Der damalige Staatschef Nordkoreas Kim Il-sung rächte sich auf diese Weise an dem ein Jahr zurückliegenden “Verrat”, weil China mit dem verfeindeten Südkorea 1992 diplomatische Beziehungen aufgenommen hatte. Dies soll auch der Ausgangspunkt für das Atomprogramm, d.h. die nukleare Aufrüstung, Nordkoreas gewesen sein. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass Kim bereits im Jahr 1990 Russland den Ausverkauf seines Landes vorwarf, als dieses Südkorea anerkannte. Aus der früheren Allianz zwischen Nordkorea und China wurden aus Kims Sicht normale zwischenstaatliche Beziehungen. Sie verschlechterten sich von da an “schnell und heimlich”, unabhängig von allen seitens Chinas geleisteten Ernährungs- und Wirtschaftshilfen. Nordkorea hatte hintereinander beide großen Atommächte als Unterstützer- und Schutzmächte verloren. Deshalb startete es seine Atomkriegsstrategie, so der Historiker Shen Zhihua — ein Sachzwang oder ein Schicksal.
In weiterer Sicht stehen im Iran am 19. Mai Wahlen bevor, wobei der amtierende Präsident Hassan Rohani das Vertrauen von Ajatollah Ali Khamenei verloren zu haben scheint. Seine Wiederwahl ist gefährdet, da sich der Ex-Präsident Mahmoud Ahmadinedschad als Kandidat aufgestellt hat. Dieser hat sich in der Vergangenheit dem Westen, vor allem der USA gegenüber, sehr negativ positioniert.
Migration nach Europa
Wir merken bei allem, was aktuell diese Welt bedroht, dass grundsätzlich die Ursächlichkeit aus der westlichen Hemisphäre stammt, sei es, was mit dem Währungssystem, dem Waffenexport, der Umverteilung der Ressourcen dieser Welt, mit ökologischen Problemen, die in der südlichen Hemisphäre den Raum zum Überleben wegnehmen, zu tun hat. Zur Illustration das Beispiel des westafrikanischen Landes Burkina Faso. Das galt bisher eher als Stabilitätsanker in der unruhigen Sahelzone. Doch zuletzt häuften sich in Burkina Faso die Terroranschläge. Woher kommen sie und warum? Werden sich diese Anschläge nur auf Burkina Faso beschränken oder in ganz Afrika ein Faktum werden? Seit April 2015 kam es zu mehr als 20 islamistischen Angriffen mit rund 70 Toten, verantwortlich der Al-Qaida im Maghreb. Dorthin will der österreichische Außenminister die Asylwerber schicken. Die Terrororganisation hat schon 2012 das benachbarte Mali ins Chaos gestürzt. Frankreich, François Hollande, hat im eigenen Interesse das Land gerettet. Zeitweise besetzten die Islamisten fast die Hälfte des Landes, nur eine französische Eingreiftruppe konnte sie aus den Städten Timbuktu, Kidal und Gao vertreiben. Das Land sollte insofern destabilisiert werden– mit dem Ziel daraus ein zweites Mali zu machen.
Di-Tutu Bukasa
Dazu diskutieren: Gilbert Moyen, Hubert Mvogo, Cyril Chima Ozoekwe, Simone Prenner und Sintayehu Tsehay.
Moderation: Di-Tutu Bukasa
ICAP – International Center for African Perspectives
Zentrum für Immigration und Emigration