Abschiebungen nach Afghanistan sind in der aktuellen Situation menschenrechtswidrig. Flüchtlingen droht bei ihrer Rückkehr oft der Tod. In Kabul, das nach Ansicht von österreichischen Behörden eine sichere Stadt ist, gab es noch nie so viele zivile Opfer wie in den letzten Monaten.
Das sagte die afghanische Menschenrechtsexpertin Horia Mosadiq bei ihrem Vortrag auf Einladung der Plattform für Menschenrechte in Salzburg. „Seit Ende 2014 ist die Sicherheitslage in Afghanistan dramatisch schlechter geworden. Die nördlich gelegene Provinz Kunduz wurde innerhalb eines Jahres zweimal von den Taliban eingenommen. Fast 100 Bezirke werden entweder ganz von den Taliban beherrscht oder sind umkämpft. Da weniger als die Hälfte der Provinzen über Flughäfen verfügen, müssen insbesondere auch Rückkehrer über Land reisen und können so den Taliban in die Hände fallen.“
Der Vortrag von Horia Mosadiq wird im Rahmen der Sendung „Menschen in Aktion“ in leicht gekürzter Form ausgestrahlt.