Stephan Lessenich von der Universität München analysiert in seinem Vortrag, wie sich sozialstaatliche Politik verändert hat. Neoliberale und neosoziale Lösungen haben eine sog. „aktivierende Wende“ in den Wohlfahrtsstaaten herbeigeführt. Arbeitskraftreserven werden mobilisiert, Sozialpolitik wird so arrangiert, dass sie Zugang zur Erwerbsarbeit hat. Das Subjekt wird zum Marktakteur und trägt selbst die Verantwortung für soziale Sicherheit.
Ein Wettlauf innerhalb der Wohlfahrtstaaten hat begonnen: Das gesamte Humanpotenzial der Arbeit muss aktiviert werden. Humanressourcen werden verhandelt wie Naturressourcen: Ein Fracking bis zur Erschöpfung! Gibt es ein Entkommen?
Eine Kooperationsveranstaltung der Universität Innsbruck, Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften, dem Management Center Innsbruck und der Plattform für kritische Sozialarbeit in Tirol: http://www.dietermiten.at/
Stephan Lessenich mit Literaturangaben: http://www.stephan-lessenich.de/
Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904/05)
Claus Offe: „Utopie der Null-Option“ (1986)
Gøsta Esping-Andersen et al: Why We Need a New Welfare State (2002)