Ich habe ihn erstmals bei einer Greenpeaceveranstaltung getroffen, den Fuat Kent. Fuat blickt zurück auf 7 Jahrzehnte Erdendasein. Wir sind annähernd Altersgenossen. Da gibt es natürlich viele Geschichten und G’schichtln zu erzählen aus der inzwischen lang gewordenen Biografie. Und auch in der gegenwärtigen Situation ähneln wir uns. Es drängt, uns auszutauschen. Ich erfahre, dass Fuat viele Jahre hindurch der wichtige Tauchlehrer bei Greenpeace gewesen war. Er hat so manchen abenteuerlichen Tauchgang hinter sich, aber auch viele Tauchgänge in Frieden mit der Natur, den Tieren und Pflanzen der Unterwasserwelt gemacht. Er ist aber auch viel an Land gereist.
Ob unter Wasser oder an Land – Fuat lebt reflektiert, selbstbestimmt, eigenverantwortlich, geht sanft und rücksichtsvoll um mit sich selbst und allem, was ihm begegnet auf seinem Lebensweg. Genau das sind die Menschen, mit denen ich Hörerinnen und Hörer, bekannt zu machen pflege in „Reise! Reise“, der Sendereihe vom individuellen, eigenverantwortlichen, selbstbestimmten, sanften, umweltfreundlichen, achtsamen und nachhaltigen Reisen in die Welt der Geografie und in andere Welten, die es ja auch noch geben soll.
Fuat erzählt uns von einem sehr gefährlichen Tauchgang vor der türkischen Küste. Ein Schiff mit Giftmüll war gesunken, vermutlich versenkt worden. Greenpeace hatte den Auftrag zur Beweissicherung bekommen. Und Fuat hat es gemacht, gemeinsam mit einem anderen Taucher aus Deutschland. Dazwischen hörenwir Musik von unserem heutigen Gesprächspartner: Processional for piano solo, komponiert von George Crumb. Wir setzen fort mit dem Berichten von abenteuerlichen Reisen im australischen Regenwald und im Polarmeer. Fuat stellt Betrachtungen an über die Auswüchse des Massentourismus und wie er sanftes Reisen verstzeht. Wenn man wo zu Besuch ist, dann macht man doch auch nicht die Wohnung kaputt.
Wir Musik hören Musik von Fuats ältestem Sohn Oliver Kent, einem Jazz-Pianisten, der in Wien lebt und wirkt.